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"Die Nächte der Pest" von Orhan Pamuk (Hanser)

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Orhan Pamuk: Die Nächte der Pest | NOBELPREISE | Bild: WDR

Quarantäne, Reiseverbote und unbelehrbare Seuchen-Leugner. Es ist alles schon da gewesen. Nur viel früher. Der türkische Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk erzählt von der Pest Anfang des 20. Jahrhunderts auf einer Insel im osmanischen Reich.

Im Jahr 1901 bricht auf der Mittelmeer-Insel Minger die Pest aus. Ein Quarantäne-Arzt und Abgesandter des Sultans soll die Lage in den Griff bekommen. Doch er trifft auf Ablehnung, Nationalismus und Aberglaube. Die einen leugnen die Gefahr der Seuche, die anderen suchen Schuldige. Der tödliche Erreger droht die osmanische Insel, auf der orthodoxe Griechen und muslimische Türken zusammenleben, noch stärker zu spalten. Und die Schiffe des Sultans wie auch die der westlichen Mächte errichten eine Seeblockade.

Unter dem Druck von innen wie von außen wandelt sich das Leben auf Minger immer mehr in ein autokratisches Regime. Das weist derart viele Parallelen zur heutigen Türkei auf, dass sich Orhan Pamuk mit der Veröffentlichung der türkischen Ausgabe seines Romans bereits eine Klage wegen „Beleidigung Atatürks und der türkischen Fahne“ einhandelte. In erster Instanz wurde die Klage abgewiesen. Denis Scheck hat den Schriftsteller in Istanbul getroffen. Aus dem Türkischen übersetzt wurde der Roman von Gerhard Meier.

Orhan Pamuk: "Die Nächte der Pest" (Hanser)

Stand: 27.02.2022 20:00 Uhr

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