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Tiere im Schlaf

Wie die Menschen schlafen auch die Tiere, um sich zu erholen. Allerdings brauchen Säugetiere ganz unterschiedlich viel Schlaf.

Während der Löwe bis zu 18 Stunden täglich vor sich hindöst, schläft das Pferd nur drei Stunden. Den Rest der Zeit sind letztere mit der Futtersuche beschäftigt. Aber wenn der Schlafrhythmus der Säugetiere so anders ist wie der des Menschen, haben sie dann trotzdem dieselben Schlafphasen?

Der Schlaf von Pferden

Die Tierärztin Dr. Anna-Caroline Wöhr vom Institut für Verhaltenskunde an der Ludwig- Maximillians- Universität München hat den Schlaf von Pferden mithilfe eines mobilen Somnographie-Geräts untersucht und herausgefunden, dass diese genau wie der Mensch eine Einschlaf-, eine Tiefschlaf- und eine REM-Phase kennen. Allerdings sind diese viel kürzer und von längeren Wachphasen unterbrochen. Der Grund dafür: Das Pferd ist ein Fluchttier. Schlaf ist deshalb gefährlich.

Stellung in der Nahrungskette

Inwiefern die Zahl ihrer Feinde die Schlafdauer der Tiere beeinflusst, hat auch den kanadischen Schlafforscher John Lesku vom Max Planck Institut in Seewiesen interessiert. Er verglich das Schlafverhalten von 50 Säugetierarten und kam zu folgendem Ergebnis: Die Schlaflänge der Säugetiere hängt von drei Faktoren ab: vom Stoffwechsel, der Nahrung und der Stellung in der Nahrungskette.

Wer viel Energie verbrennt, wie zum Beispiel das Pferd, muss den ganzen Tag Nahrung suchen. Fleischfresser wie der Löwe haben dagegen einen langsameren Stoffwechsel und haben viel Zeit zum Schlafen. Außerdem steht die Raubkatze im Gegensatz zum Beispiel zur wachsamen Ziege am Ende der Nahrungskette. Gefährlich werden kann dem Löwen höchstens ein Rudel Hyänen.

Autorin: Alexandra Busse

Stand: 11.05.2012 13:00 Uhr

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