Die Doku-Highlights des Jahres 2020

Das Erste stellt die Programmhighlights 2020 vor – Die Moderatoren der Veranstaltung, Ingo Zamperoni und Jessy Wellmer, und der Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, Volker Herres
Das Erste stellt die Programmhighlights 2020 vor – Die Moderatoren der Veranstaltung, Ingo Zamperoni und Jessy Wellmer, und der Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, Volker Herres | Bild: ARD / Hendrik Lüders

Auf einer Pressekonferenz in Hamburg hat Das Erste am 3. Dezember 2019 Programmhöhepunkte des kommenden Jahres vorgestellt.

Bei seiner Begrüßung hob Programmdirektor Volker Herres die gesellschaftliche Bedeutung und Bindungskraft eines öffentlich-rechtlichen Vollprogramms wie dem Ersten hervor:

»Mir ist wichtig, dass es uns immer wieder gelingt, relevante Themen in den Blickpunkt zu rücken und gesellschaftliche Debatten auszulösen. Und es gelingt – im Fiktionalen, wie im Journalistischen. Lineares Fernsehen spielt – allen Unkenruf zum Trotz – immer noch eine dominante Rolle.«

Zugleich betonte Herres:

»Wir müssen aber genauso fit sein für die digitale Welt, für die zeitsouveräne Nutzung. Und deshalb gilt es, hier präsenter zu werden und gezielte Angebote zu machen, um insbesondere auch jüngeres Publikum an uns zu binden und für das öffentlich-rechtliche Fernsehen zu gewinnen. Unseren Auftrag müssen wir linear wie non-linear erfüllen. Die offene Gesellschaft braucht gerade jetzt Medien, die eine zunehmende Segmentierung und Spaltung der Gesellschaft überbrücken. Das haben wir verstanden.«

Vorgestellt wurden Highlights aus allen Genres. Hier einige Programmhöhepunkte aus dem Bereich Dokumentationen, Naturfilm und Politik:

Dokumentationen:

Im Bereich Dokumentation hob ARD-Chefredakteur Rainald Becker mit "Das Forum – Rettet Davos die Welt?" (SWR/ARTE) und "Die Grünen und die Macht – Karriere einer Partei" (SWR/WDR) zwei politische Stücke hervor.

"Das Forum – Rettet Davos die Welt?"

Der Filmemacher Marcus Vetter begleitet in seinem Dokumentarfilm den 81-jährigen Gründer des umstrittenen Weltwirtschaftsforums von Davos, Klaus Schwab, über zwei Jahre bei dessen Bestreben, sein Leitmotiv umzusetzen: den Zustand der Welt zu verbessern. Trägt die Vision von Klaus Schwab Früchte? Kann das World Economic Forum zur Lösung der globalen Probleme beitragen? Oder ist es Teil des Problems und dient nur der Durchsetzung der Eigeninteressen einer globalen Elite? – Marcus Vetter gehört zu den bekanntesten und renommiertesten deutschen Dokumentarfilm-Regisseuren. Mit Filmen wie "Das Herz von Jenin" oder "The Forecaster" wurde er u. a. mit dem Deutschen Filmpreis und mehreren Grimme-Preisen ausgezeichnet.

Eine Produktion der Gebrüder Beetz Berlin im Auftrag von SWR (federführend) und ARTE.

Sendetermin: Montag, 20. Januar 2020, 22:45 Uhr

"Die Grünen und die Macht – Karriere einer Partei"

Sie wollten eine "Alternative" sein, wollten politische Macht anders definieren – und wurden über die Jahrzehnte Teil des politischen Establishments der Bundesrepublik Deutschland. 40 Jahre nach der Parteigründung erzählt die Autorin Annette Zinkant die erstaunliche Karriere der Grünen und ihr zwiespältiges Verhältnis zur Macht. Wie grün können die Grünen sein, wenn sie in der Mitte der Gesellschaft stehen wollen? Wie meistern sie den Spagat zwischen den Forderungen einer jungen Klima-Bewegung und den erforderlichen Kompromissen in einer eventuellen Regierungsverantwortung? In der Dokumentation kommen zahlreiche Personen zu Wort, die die Grünen begleitet haben: als Mitbegründer der Partei, als Kritiker, Beobachter und politische Gegner; darunter ehemalige und aktuelle Spitzenpolitiker der Grünen wie Annalena Baerbock, Robert Habeck, Winfried Kretschmann, Claudia Roth, Marieluise Beck, Hans-Christian Ströbele und Lukas Beckmann.

Eine Produktion von Bildersturm Filmproduktion und ECO Media TV-Produktion im Auftrag von SWR (federführend) und WDR.

Sendetermin: Montag, 13. Januar 2020, 20:15 Uhr

Naturfilm:

Als herausragende Beispiele für den Naturfilm nannte er die beiden Dreiteiler "Unsere Erde aus dem All" (Gemeinschaftskauf der ARD von der BBC) und "Im Reich der Wolga" (NDR, in Koproduktion mit ARTE, MDR, WDR, ORF).

"Unsere Erde aus dem All"

Drei Teile

Folge 1: Welt im Wandel, Folge 2: Magische Muster, Folge 3: Planet der Farben

Die dreiteilige Serie "Earth from Space" gehört zu den ambitioniertesten Naturfilmproduktionen der BBC. Erstmalig werden Kameras, die an Satelliten die Erde umkreisen, eingesetzt und mit aufwendigen Drohnenaufnahmen kombiniert, um unseren blauen Planeten auf eine völlig neue Art und Weise zu zeigen. Der Dreiteiler entdeckt unter anderem eine gigantische, bis dato unbekannte Kolonie von Kaiserpinguinen, folgt Elefanten während der Trockenzeit auf ihrer Suche nach Wasser und zeigt, wie Wombats das australische Outback nach ihren Bedürfnissen gestalten.

Ein Gemeinschaftskauf der ARD bei der BBC, Federführung NDR, Bearbeitung Doclights.

Sendetermin: Montag, 20. und 27. Januar sowie 3. Februar 2020, 20:15 Uhr

"Im Reich der Wolga"

Drei Teile

Folgentitel stehen noch nicht fest.

Mit über 3.500 Kilometern ist die Wolga der längste Fluss Europas. Knapp 1,5 Millionen Quadratkilometer umfasst ihr Einzugsgebiet und ist größer als Frankreich, Spanien und Portugal zusammen. Abertausende Quellen, Bäche, Seen und Flüsse speisen den mächtigen Strom, der in den sumpfigen Waldaihöhen entspringt und über ein riesiges Delta ins Kaspische Meer mündet. Ihr Reich bietet seltenen Saiga-Antilopen, Jungfernkranichen oder dem Russischen Desman eine Heimat. Im Wolgadelta rasten und brüten Hunderte von Vogelarten. Das Team des preisgekrönten Naturfilmers Henry M. Mix begibt sich auf eine spektakuläre Expedition zu den letzten wilden Paradiesen im Reich der Wolga.

Eine Produktion von Doclights und Altayfilm im Auftrag des NDR, in Koproduktion mit ARTE, MDR, WDR, ORF, Curiosity Stream und Channel One Russia.

Sendetermin: Montag, 2., 9. und 16. März 2020, 20:15 Uhr

Geschichtsdokumentationen:

Die historische Dokumentation "Kinder des Krieges" zum 75. Jahrestag des Kriegsendes ist als multimediales Gemeinschaftsprojekt der ARD unter Federführung von rbb und MDR angelegt.

"Kinder des Krieges"

75 Jahre Kriegsende – ein multimediales Gemeinschaftsprojekt der ARD

Kriegsende und Neubeginn: Zum 75. Jahrestag dieses einschneidenden Datums hat die ARD ein multimediales Gemeinschaftsprojekt initiiert. Das Erste zeigt die 90-minütige Dokumentation "Kinder des Krieges", die im Zentrum des Projekts steht. Für die Kinder des Krieges, die damals zwischen sechs und 18 Jahre alt waren, ist die Gegenwart dieser Zeit bis heute greifbar. Kinder des Krieges sind Kinder von Tätern und Opfern. Der preisgekrönte Filmemacher und Autor Jan Lorenzen erzählt aus den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands, redet mit Menschen, die 1945 traumatische Erfahrungen gemacht haben und für die dieses Jahr ein tiefer Einschnitt in ihr Leben darstellt. Es ist eine der letzten Gelegenheiten, mit ihnen über diese Zeit zu sprechen.

Zusätzlich zur Dokumentation ist ein Schwerpunkt in der ARD Mediathek geplant: Ausgehend vom Film werden dort gestaltete Zeitzeugen-Videos zu finden sein. Daneben werden sich Dokumentationen aller neun Landesrundfunkanstalten zum Thema Kriegsende abrufen lassen. Zusätzlich entstehen fünf Hörfunkfeatures, die im Rahmen des Jahrestages gesendet und in der ARD Audiothek platziert werden sollen.

Eine Gemeinschaftsproduktion aller ARD-Landesrundfunkanstalten unter Federführung des rbb. Die Federführung für die Bereiche Online und Hörfunk liegt beim MDR.

Sendetermin: 2. Quartal 2020