Andreas Guenther über seine Rolle Nikolai Falk

Niko (Andreas Guenther) unterstützt Kommissarin Janda (Jaschka Lämmert).
Niko unterstützt Kommissarin Janda. | Bild: ARD Degeto/Mona Film/Tivoli Film / Philipp Brozsek

Niko Falk hat das Herz am rechten Fleck und ist für jeden Spaß zu haben. Gibt es etwas, was der Zuschauer noch nicht über ihn weiß?

Das stimmt absolut! Niko ist ein Mensch, mit dem will man einfach befreundet sein. Man hat großen Spaß mit ihm, er ist ein ehrlicher Typ, und er hat einen ordentlichen Schalk im Nacken. (lacht) Wir haben in den bisherigen Filmen Alex Haller sehr gut kennengelernt. Von Niko hingegen wissen wir noch relativ wenig. Was ist wirklich in Berlin passiert, dass er in Wien als Taxler untertauchen musste? Was genau hat er in Berlin überhaupt gemacht? Nikos Vergangenheit, Nikos Geschichte ist eine komplett andere als die von Haller. Düsterer, brutaler – das wird noch sehr spannend!

icher nicht sein. Was macht die Beziehung der beiden aus?

Das Besondere am Duo Haller/Falk ist, dass genau dieser Dualismus, der meist eine Unvereinbarkeit darstellt, bei den beiden Nähe und Vertrauen schafft. Sie haben keine Angst vor der Welt, dem Denken des jeweilig anderen, sondern sind offen und neugierig für das Neue, das Fremde! Wir Menschen katalogisieren, wir haben so ein „Schubladen-Denken“ wenn es um Dinge geht, die uns fremd sind, die uns Angst machen. Diese Begrenzung kennen unsere Figuren nicht! Dadurch haben wir zwei sehr starke Charaktere, deren Geschichten noch extrem viel Potential haben.

Sie sind Wahlberliner und drehen regelmäßig in Wien. Was schätzen Sie besonders an der Donaumetropole?

Ich hatte mich bei den Dreharbeiten zum ersten „Blind ermittelt“-Film direkt in Wien verliebt. Jetzt, knapp fünf Jahre später, werde ich, obwohl ich noch in Berlin wohne, immer mehr zum Wiener. Jedes Mal, wenn ich in Wien ankomme, fühle ich mich nicht wie ein Gast oder ein Besucher – ich fühle mich zu Hause. Der Wiener hat so eine Leichtigkeit, den „Schmäh“, und er kann auch über sich selbst lachen. Und das ist extrem erfrischend! Das fehlt mir in Berlin komplett. Ich hadere ja schon seit einiger Zeit mit meiner Liebe zu Berlin und vermisse die Neugierde, das Visionäre, das Freche hier.

Bei einem Kostümball schlüpft Niko in die Uniform des legendären bayerischen Königs Ludwig II. Wie aufwändig ging es bei den Dreharbeiten zu?

Das war ein aufregender Drehtag! Über hundert Komparsen, noch mal sechzig Teammitglieder – an so einem Tag müssen alle sehr konzentriert und gut vorbereitet sein, sonst kann so ein Dreh auch mal die Hölle werden. Gedreht haben wir diese Szenen im Kinski Palais, alle hatten Ludwig- und Sissi-Kostüme an – das war schon spektakulär! Ich hatte vorher noch nie so eine historisch königliche Uniform getragen. Das war interessant, und ich habe sofort eine aufrechtere Haltung angenommen.

Auf welcher Party werden Sie als erstes tanzen, sobald es wieder möglich ist?

Ich bin nicht unbedingt der allergrößte Tänzer, also tanze ich wenig bis gar nicht. (lacht) Wo ich aber auf jeden Fall tanzen möchte, ist auf dem Wiener Opernball! Da werde ich dann eine richtig flotte Sohle aufs Parkett legen …

Prater, Palais Kinsky, Gloriette, Nationalbibliothek, Gasometer: Auch in den beiden neuen Filmen werden spektakuläre Drehorte bespielt. Haben Sie neue Seiten an Wien entdeckt?

Was für ein Geschenk, an solchen spektakulären und wunderschönen Orten arbeiten zu dürfen! Als ich in die Nationalbibliothek reingelaufen bin, in der wir drehen durften, dachte ich, ich fall vom Glauben ab – so etwas unfassbar Schönes, Beeindruckendes und Einzigartiges!