Interview mit Karoline Schuch

Kommissarin Ria Larsen (Karoline Schuch) hat bei ihren dienstälteren Kollegen Michael Brandt (Christoph Letkowski) und Mattern (Ronald Kukulies, re.) einen schweren Stand.
Kommissarin Ria Larsen hat bei ihren dienstälteren Kollegen Michael Brandt und Mattern einen schweren Stand. Die junge Kommissarin Ria Larsen bekommt zum Erstaunen ihres erfahrenen Kollegen Mattern die Leitung des Falles übertragen.  | Bild: ARD Degeto / Sandra Hoever

Interview mit Karoline Schuch

Kommissarin Ria Larsen ist jung und bekommt einen großen, medienwirksamen Fall übertragen. Damit zieht sie sich den Unmut und die Skepsis ihrer älteren Kollegen zu, weil sie angeblich zu unerfahren ist. Halten Sie solch einen Konflikt für aktuell?

Natürlich. Ich denke, prinzipiell ist es auch richtig, dass sich Verantwortlichkeit zunächst an beruflicher Erfahrung orientiert. Allerdings nicht ausschließlich. An Ehrgeiz, Biss und Teamplaner- Qualitäten mangelt es dem Kollegen, der in seinen Augen „eigentlich“ als Teamleader an der Reihe gewesen wäre. Dies bringt Ria mit, und deswegen hat sie den Fall bekommen. Mehr Frauen in Führungspositionen braucht das Land! Auch die Polizei.

Obwohl Michael Brandt sich als einziger Kollege zu Ria bekennt, begibt sie sich auf einen Alleingang. Sind sie selbst eher Teamplayer oder Einzelgängerin?

Beim Film als Einzelgänger agieren zu wollen wäre wohl das Dümmste, was einem einfallen könnte. Kein Mensch hat jemals allein einen Film gemacht. Ich bin ein Teamplayer durch und durch und liebe es, mich gemeinsam auf eine solche Drehreise zu begeben – mit flachen Hierarchien und mit Platz für viele gute Ideen.

Sie haben zum ersten Mal eine Polizistin gespielt. Hat Ihnen diese Rolle eine besondere Körperlichkeit abverlangt?

Ehrlich gesagt – ja. Ich bin keine geborene Polizistin. Das Halten einer Waffe war für mich ziemlich fürchterlich, und ich war anfangs völlig ratlos, wie das gehen soll. Zum Glück hatte ich etwas Training bei richtigen Polizisten. Aber es musste erstmal eine Waffe gefunden werden, an der ich den Abzug betätigen konnte. Ich habe nämlich extrem kleine Hände. Aber für meine Rolle musste ich auch kraulen lernen, und das war schon lange ein Wunsch von mir.

Rias Gegenspieler, der Psychopath Eberhard Wernicke, versucht, sie in seinen Bann zu ziehen. Was findet sie an ihm faszinierend?

Er ist ja zunächst ein Zeuge, den sie vernehmen muss, der sie aber stark provoziert und im Laufe der Ermittlungen zunehmend in den Fokus gerät. Ein Mörder, der einen anderen Mörder zum Nachahmen animiert, ist natürlich faszinierend und beängstigend zugleich.

Nach dem Essen erbricht sich Ria immer wieder – der Verdacht liegt nahe, dass sie unter einer Essstörung leidet. Ist das eine reine Stressreaktion oder steckt etwas anderes dahinter?

Das wird im Film nicht explizit erklärt, und das finde ich auch gut. Offensichtlich hat Ria kein ganz einfaches Privatleben und stürzt sich in die Arbeit, ohne sich Ausgleich und Ruhe zu gönnen. Dass dies nicht gut gehen kann, liegt auf der Hand.

Die Landschaft um Husum herum ist – von den Dünen mal abgesehen – sehr flach, außerdem unbewaldet. Was schätzen Sie als Thüringerin am Norden?

Ich lebe mittlerweile selbst meistens im Norden, in Mecklenburg-Vorpommern am See, und muss sagen, dass ich das flache Land sehr liebe. Ich liebe auch die Luftaufnahmen in unserem Film, aber ich bin trotzdem eher im Team Ost- als Nordsee.

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