Im Gespräch mit Kamermann Thomas Dirnhofer

Ralf Sommer (Jan Messutat, links) schildert Erhardt (Maximilian Brückner) und Birgit (Verena Altenberger) die Lage in der Höhle.
Ralf Sommer schildert Erhardt und Birgit die Lage in der Höhle. | Bild: BR/ARD Degeto/Senator Film Produktion / Felix Vratny

Kamermann Thomas Dirnhofer über die Dreharbeiten

"Es sollte ein 'echtes' Abenteuer werden. Es sollte nicht nur nach Höhle aussehen, es sollte sich auch nach Höhle anfühlen. Alle, die sich das erste Mal in eine Höhle – unter die Erde – begeben, spüren sofort die befremdliche Einzigartigkeit dieser Umgebung. Die Dunkelheit ummantelt einen. Sie lehnt dich nicht ab, sie lädt dich vielmehr ein und weckt die Neugier. Gleichzeitig zieht die kalte, durchdringende Feuchtigkeit in den Körper ein und lässt ein Gefühl irgendwo zwischen Geborgenheit und Unheimlichkeit entstehen.

Um dieses Gefühl für ein Publikum erlebbar zu machen, haben sich die Schauspieler*innen im Vorfeld ausgiebigem Höhen- und Seiltraining in Kletterhallen unterzogen. So war es möglich, dass wir Abseilszenen in echten Schächten, an echten Seilen, über dem echten Abgrund drehen konnten, was den Bildern und den Figuren eine einzigartige Authentizität zu verleihen mag.

Es ist der Tiefblick in die Dunkelheit, der kondensierende Atem vor den Helmlampen, die manchmal unheimlichen Schattenspiele an den feuchten Höhlenwänden, die diesem Film seine Unverwechselbarkeit verleihen. Wir waren als Filmemacher überzeugt, dass dieses Gefühl nur in einer Originalhöhle vermittelt werden kann, und nicht im beheizten, gemütlichen Studio erzeugt werden sollte. Deshalb haben wir nach langer – europaweiter – Locationsuche eine Höhlenregion in Kroatien gefunden, die für unsere Zwecke funktionierte. Die unterirdischen Szenen wurden dann dort auf drei relativ zugängliche Höhlen aufgeteilt. Dennoch musste das Hauptmotiv über 370 Stufen und durch eine gerade menschengroße Engstelle erreicht werden. Und nach mehreren Tagen Regen und Schmelzwasser glich das anfänglich nicht recht trockene Hauptmotiv einem knietiefen Sumpf.

Besonders beeindruckend war für mich zu erleben, wie sehr das gesamte Team während dieser intensiven Drehzeit zusammengewachsen ist. Die konzentrierte Arbeit an Seilen, in unterirdischen Seen und in engen Schächten hat – in meinen Augen – für viele eine nachhaltige Erfahrung hinterlassen. In der Dunkelheit und Kälte der Höhle entsteht eben ganz automatisch ein Gefühl für das notwendige 'Miteinander'.

Man wächst über die verschiedenen Aufgaben am Set zusammen, egal, ob man nun vor oder hinter der Kamera steht, egal, welche Aufgabe man hat. Deshalb sticht dieses Projekt für mich aus vielen anderen in seiner Besonderheit heraus. Und ich bin überzeugt, es wird vielen von uns, die dabei sein durften, noch lange in Erinnerung bleiben. Nun hoffe ich sehr, dass es dem Publikum genauso gehen wird."

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