"Wie viele Frauen ihrer Generation"

Barbara Auer über ihre Rolle als Hilde Grzimek

Hilde Grzimek (Barbara Auer)
Hilde Grzimek (Barbara Auer)  | Bild: ARD Degeto/UFA Fiction/Roland Suso Richter / ARD Degeto/UFA Fiction/Roland Suso Richter

Meine Darstellung der Hildegard Grzimek ist natürlich nur eine Annäherung an die reale Hildegard. Sie fasziniert mich als sehr starke, eigenständige Person, die ihre Familie während des Krieges, wie so viele Frauen ihrer Generation, alleine versorgte und in Sicherheit brachte. Gleichzeitig und besonders nach dem Krieg, als Grzimek den Frankfurter Zoo als Direktor übernahm, unterstützte sie ihren Mann rückhaltlos und arbeitete ihm zu, wo sie nur konnte.

Managerin der Familie

Sie zog Affenkinder in der Wohnung auf, managte das Familienleben mit drei Söhnen und natürlich auch das gesellschaftliche Leben, das ihr der Part als Direktoren-Ehefrau abverlangte. Und dennoch hat sie es ertragen, dass ihr Mann sie immer wieder betrog. Das passt so scheinbar gar nicht zusammen und man fragt sich natürlich, warum sie ihn nicht irgendwann verlassen hat.

Rollenverständnis von Hilde Grzimek

Sie tat es nicht und wurde dann später von ihm verlassen. Man kann nur vermuten, dass Hildegard ein Kind ihrer Generation war, also einem Frauenbild treu blieb, das vorsah, dass Frauen weniger Rechte und Freiheiten hatten als Männer. Und sie wusste natürlich auch, dass sie als alleinstehende Frau ohne ihren Mann, den Herrn Direktor, Status und Ansehen verlieren würde.

Blättern zwischen Darstellern

Blättern zwischen Darstellern