Statements der Darsteller
Christiane Paul über ihre Rolle als Jana Wagner
Saat des Terrors behandelt das Thema internationale Geheimdienst-Aktivitäten und Terror. Wie wichtig ist für Sie dieses Thema in der Realität?
Christiane Paul: Um ehrlich zu sein, kommt man diesem Thema im Alltag nur selten in Berührung, was natürlich an der Sache selbst liegt, denn Geheimdienstaktivitäten sollten im weitesten Sinne auch geheim sein und den Staat und damit seine Bevölkerung nach außen wie innen schützen, ohne die Aufmerksamkeit der Bürger zu erlangen. Aufgrund unserer Geschichte, der NS-wie auch der jüngsten Vergangenheit in der DDR sind wir geheimdienstlichen Aktivitäten gegenüber sehr sensibilisiert, so dass sich die Presse, investigative Journalisten immer wieder diesem Thema widmen, Sachen offenlegen und kritisch beobachten. Im Rahmen meiner Vorbereitung habe ich viel gelesen, mich mit Journalisten getroffen und hatte auch die Gelegenheit, ehemalige Agenten zu treffen. Aber letztendlich gelingt nur schwer ein Blick ins Innere.
Daniel Harrich gilt als ein sehr journalistisch arbeitender Regisseur, der hier ja auch das Buch geschrieben hat. Wie äußert sich das beim Dreh?
Sein Ansatz ist ein authentischer, dokumentarischer, in dem er dem Thema, das er bearbeitet ein fiktionales Gesicht gibt. Dabei sind seine tiefgreifenden Recherchen die Basis für das Drehbuch und die Figuren. Der fiktionale Film spiegelt seine investigative Arbeit wider. Und obwohl die Figuren wie auch die Handlung reale Grundlagen haben, ist Daniel in der Arbeit am Buch wie auch am Drehort offen für die kreative Auseinandersetzung, die der Film und auch seine Schauspieler benötigen. Er vertraut seinen Schauspielern sehr und gibt ihnen Raum, sich zu entfalten. In Zeiten, wo weltweit mehr und mehr rechtspopulistische und diktatorisch anmutende Regierungen demokratische Werte unterlaufen, sind Filme, Stoffe wie die von Daniel Harrich, extrem wichtig und bedeutsam.
Axel Milberg über seine Rolle als Thomas Günther
"Thomas Günter, der BND- Leiter in Islamabad hat mich besonders interessiert, weil er kein Held ist, sondern ein Pragmatiker, jemand, der Kompromisse eingeht, auch schlechte. Das ist die tägliche Politik. Und solche Beamte sind zahlreicher als die Helden. Es ist wichtig, ungeheuer wichtig, dass es Filme gibt, die aufgrund von zuverlässigen Recherchen Fehler im System und Lügen aufdecken, Verbrechen und Vertuschung. Heute mehr denn je muss die nachprüfbare Wahrheit gezeigt und mitgeteilt werden. Und sich verbreiten und zu richtigen Konsequenzen führen. Oh, ich merke, ich greife zu pathetischen Worten. Aber ist es nicht so? Es müsste viel mehr solche Filme geben. Es sind Einzelne, die Mut und Ausdauer haben, solche Recherchen auf sich nehmen, leidenschaftlich, unbeirrt und natürlich dann auch mit Team und Unterstützung. Zum zweiten Mal arbeiteten Daniel Harrich und ich zusammen und es war ein Geschenk für mich, Glück und Abenteuer."
Heiner Lauterbach über seine Rolle als Nicholas Krüger
"'Saat des Terrors' greift auf einen realen Hintergrund und große Wahrhaftigkeit zurück. Der Film ist genauestens recherchiert, spannend, somit mit hoher Emotionalität aufgeladen: Er ist wichtig."
Navid Negahban über seine Rolle als Kashif Baqri
"Daniel Harrich und die Idee, für die er steht, spielte eine sehr wichtige Rolle für mich, Teil dieses Projektes zu werden. Dieser Film basiert auf der wahren Geschichte hinter den Mumbai Attentaten, welches nur eins von vielen Verbrechen ist, die in der Spionage- und Geheimdienstwelt begangen werden, und diese Verbrechen finanzieren wir durch unsere Steuern. Wir, jeder Mensch als Teil der Gesellschaft, muss anfangen Handlungen unserer Regierung in Frage zu stellen und anfangen, "Stop" zu sagen."
Kommentare