Interview mit Christian Theede

Till Eulenspiegel: Till Eulenspiegel (Jacob Matschenz) versteckt sich bei Marie Lüdighusen (Jule Hermann) vor den Soldaten, die mit Kathrin (Anna Bederke) ins Zimmer kommen.
Die Verfilmung von "Till Eulenspiegel" wurde mit viel Fantasie, guter Vorbereitung und sorgfältig ausgewählten Drehorten umgesetzt. | Bild: NDR / Boris Laewen

Nach "Der gestiefelte Kater", "Allerleihrau", "Der Meisterdieb", "Das tapfere Schneiderlein" und "Der Fischer und seine Frau" ist "Till Eulenspiegel" die sechste Produktion, bei der Sie für die ARD die Regie übernommen haben. Was fasziniert Sie so an Märchen und historischen Geschichten?

Märchen sind immer wieder eine fantastische Möglichkeit, Figuren und Geschichten, die man aus seiner eigenen Kindheit kennt, zum Leben zu erwecken, um so auf gewisse Weise wieder selbst zum Kind zu werden. Außerdem kann man in fremde Welten eintauchen und eine Realität erschaffen, die weit entfernt von unserem heutigen Alltag stattfindet.

Ein kleines Mädchen namens Marie kommt in den historisch überlieferten Geschichten über Till Eulenspiegel nicht vor. Welche Rolle spielt Marie in Ihrem Film?

Till ist grundsätzlich ein Typ, der nur sich selbst gegenüber Rechenschaft ablegt. Marie fordert ihn heraus, auch jemand anderem gegenüber Verantwortung zu zeigen, und weckt so neue Seiten in ihm.

Wie und mit welchen Mitteln gelang es Ihnen, das ganze Team inklusive der vielen Komparsen in das 15. Jahrhundert, in dem der Film spielt, zu transportieren?

Mit viel Fantasie, guter Vorbereitung und sorgfältig ausgewählten Drehorten. Wir bewegten uns fast nur von einem UNESCO-Weltkulturerbe zum nächsten.

Viele der Außenaufnahmen wurden in Museumsdörfern im Norden Deutschlands gedreht. War das Ihr Wunsch und worin liegt der Vorteil?

Die norddeutschen Museumsdörfer sind nicht nur sehr vielfältig und wunderschön, sondern ich kannte sie auch von vorherigen Drehs, was die gesamte Arbeit extrem erleichterte.

Sie haben mit Kindern und Tieren gedreht, was ja schon immer eine Herausforderung ist. Gab es darüber hinaus noch besondere Schwierigkeiten bei der Umsetzung?

Ja, das überaus geistreiche und verspielte Drehbuch unserer Autoren Leonie und Dieter Bongartz: Durch seinen Ideenreichtum hat es uns immer wieder zu neuen Höchstleistungen motiviert. Einzelne Szenen waren sehr schwierig umzusetzen, zumal das Buch auch viel Action, Akrobatik und Massenszenen beinhaltet.

Gab es auch Pannen am Set?

Bei den Dreharbeiten zu einer der großen Verfolgungsjagden des Films hat sich leider unser Hauptdarsteller Jacob Matschenz leicht verletzt, so dass wir mit dem Dreh für ein paar Tage pausieren mussten.

Haben Sie schon Pläne für die nächste Märchen-Produktion?

Noch nicht. Derzeit drehe ich gerade einen Thriller in den Bergen und freue mich, auch mal wieder einen düsteren Filmstoff umzusetzen.

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