Landwirtschaft in trockenen Zeiten

Der Sommer 2022 war heiß und trocken. Wie versorgt man Tiere, wenn das Wasser draußen auf den Weiden nicht mehr ausreicht, wenn nichts wächst oder längst vertrocknent ist? "Stellen Sie sich vor, Sie essen den ganzen Tag Zwieback", formulierte es ein Schäfer aus Hessen.

Diese Aussage zeigt deutlich das Dilemma: Landwirte müssen sich angesichts der anhaltenden Trockenheit genau überlegen, wie sie ihre Tiere versorgen. Wenn es auf der Weide nichts mehr zu fressen gibt, müssen die Kühe auch schon mal in den Stall und dann wird zugefüttert - und das bereits im Sommer.

Rückblick: Ungewöhnlich trockener März

Deutschlandweit begann das Frühjahr 2022 deutlich zu trocken. Als wir im März mit der Crowd-Science-Aktion #unserWasser beganen, fielen laut Umweltbundesamt durchschnittlich nur etwa 15 Liter pro Quadratmeter. Das ist weniger als ein Drittel dessen, was nötig wäre. Auch im April zeigten sich regionale Unterschiede: „So blieb es in einigen Gebieten Niedersachsen, westlich des Rheins sowie südlich der Donau und auch verbreitet von Mecklenburg-Vorpommern bis Thüringen und Sachsen trockener als im vieljährigen Mittel“, berichtete damals das Umweltbundesamt.

Ernte
Ernte | Bild: WDR

Hightech auf dem Acker

Zu Frühlingsbeginn, genau dann, wenn die Pflanzen Wasser zum Wachsen benötigen, blieb demnach der Regen aus. Und der Boden war so trocken, dass darauf kaum noch etwas wuchs. Die Menschen, die von Landwirtschaft leben, versuchten sich anzupassen. So wie Martin Suer aus Brandenburg, er säte Gräser zwischen seinen Weizen. Diese sorgten dafür, dass der Boden nicht völlig verhärtete. Und der Öko-Bauer pflanzte Sonnenblumen an, die mit der Trockenheit besser zurecht kommen. Aufgrund der steigenden Temperaturen wägen immer mehr Landwirte ab, ob sich der Anbau von „durstigem Gemüse“ wie Karotten überhaupt noch lohnt, wenn sie rund um die Uhr beregnet werden müssten.

Sonnenblumen
Sonnenblumen | Bild: WDR

Afrikanische Pflanzen als Lösung

Mit Blick auf die immer wiederkehrenden und durch den Klimawandel länger andauernde Trockenheit und Wasserknappheit haben einige Landwirte sogar völlig umgeplant. Die Lösung könnten Kulturpflanzen aus Afrika sein - wie die Hirse. In Franken wird sie bereits angebaut:

Traktor
Traktor | Bild: WDR