Sabrina Setlur als Chiara Passak

Chiara Passlak (Sabrina Setlur) hat früher selber als Prostituierte gearbeitet. Jetzt betreibt sie im Erocenter ihr eigenes Nagelstudio für die ehemaligen Kolleginnen.
Chiara Passlak hat früher selber als Prostituierte gearbeitet. Jetzt betreibt sie im Erocenter ihr eigenes Nagelstudio für die ehemaligen Kolleginnen. | Bild: WDR / Martin Valentin Menke

Geboren 1974 in Frankfurt/Main | Musikerin und Schauspielerin | FILM/FERNSEHEN: „Verpiss dich, Schneewittchen“ (2018) u. a.

Chiara Passlak betreibt im Eroscenter ein Nagelstudio. Ihre Kundinnen sind vor allem die Prostituierten, die hier ein Zimmer angemietet haben. Chiara ist zugleich Anlaufstelle und Kummerkasten für die Frauen und erfährt so einiges, was hinter den geschlossenen Türen passiert.

Chiara Passlak betreibt im Eroscenter ein Nagelstudio. Wie nimmt sie das Arbeitsklima auf der siebten Etage wahr: Jede für sich oder gibt es eine Gemeinschaft der Frauen, die hier arbeiten?

Auf der einen Seite war Chiara ja früher auch eine von ihnen (Prostituierte), es gibt also schon eine gewisse Art von Gemeinschaft. Auf der anderen Seite hat sie sich selbstständig gemacht und verfolgt einen Plan, der sich von den anderen abhebt und gewissermaßen auf die ehemalige Gemeinschaft herabschauen lässt.

Ist ihr Nagelstudio auch eine Art Anlaufpunkt für die „Kolleginnen“?

Das Nagelstudio befindet sich nun mal in dem Eroscenter und ist somit auch schon ein Anlaufpunkt.

Wie haben Sie die Dreharbeiten zum „Tatort – Siebte Etage“ erlebt – insbesondere auch in Bezug auf den Originalschauplatz, an dem gedreht wurde?

Ich fand das Eroscenter schon sehr befremdlich, zumal ich vorher noch nie an so einem Ort war. Hinzu kam noch, dass der laufende Betrieb „ganz normal" weiterging. Das macht natürlich schon etwas mit einem.

Von der Geschäftsführung und der Haustechnik über das Nagelstudio, den Frisiersalon und die Reinigungskräfte bis hin zu den Prostituierten… was glauben Sie: Gibt es bei den Menschen, die im Eroscenter arbeiten, einen „Common Sense“ oder ganz grundsätzlich immer nur eine weibliche und eine männliche Perspektive?

Mit dieser Frage habe ich mich ehrlicherweise noch nie auseinandergesetzt. Ich denke schon, dass es dort Strukturen gibt, die die Perspektiven gewissermaßen so trennen, aber durch den Wandel der Zeit und der Emanzipation der Frau, geraten gerade diese auch immer wieder in Ungleichgewicht, was natürlich auch zu Spannungen und Problemen führt.

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