Interview mit Franziska Margarete Hoenisch
Regisseurin

Worum geht es in dem "Tatort: Solange du atmest"?
Es geht im "Tatort: Solange du atmest" um Familie und Vertrauen, sowohl in der Geschichte der Episodenrollen, als auch bei den Kommissarinnen. Es geht um eine alleinerziehende Mutter, die trotz guter Entscheidungen, die sie trifft, in eine Abwärtsspirale gerät. Es geht auch um zwei Frauen, die gemeinsam Verantwortung für ein Kind übernehmen und sich zusammen tun, um in einer harten Welt ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Es geht um Anschlusssuchen, Dazugehören, Allein- oder Ausgeschlossensein.
Was war Ihnen als Regisseurin bei den Dreharbeiten besonders wichtig?
Mir ist bei Dreharbeiten generell total wichtig, dass alle Departments sich maximal kreativ einbringen, um das allerbeste Ergebnis zu erzielen. In der Vorbereitung werden ja die wichtigsten Entscheidungen und Prämissen für einen gelungenen Film getroffen. Wenn der Dreh losgeht, müssen alle so gut vorbereitet sein, dass es "nur" noch darum geht, die Szenen einzufangen. Wenn alles gut geplant ist, entsteht beim Dreh wieder Raum, um auszuprobieren und zu spielen. Mein Fokus liegt während des Drehs vor allem bei den Schauspielenden. Sie stehen vor der Kamera und ermöglichen später dem Publikum einen Blick in die Seele der Figuren, die sie spielen. Damit das gelingen kann, braucht es am Set eine Umgebung, in der sie sich öffnen können. So eine Stimmung zu kreieren, ist unter anderem meine Aufgabe als Regie. Es geht immer darum, dass das ganze Team miteinander in Resonanz kommt, damit etwas entstehen kann, das berührt. Bei diesem Film hatten wir eine besonders gute und ausgelassene Stimmung. Es war eine große Freude mit dem Team an diesem Tatort zu arbeiten.
Gibt es eine Szene im Film oder eine Begebenheit bei den Dreharbeiten, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Der Showdown in der Kleingartensiedlung war eine tolle Aufgabe. Hier trifft einiges aufeinander: eine Verfolgungsjagd, ein Kampf und psychologischer Horror. Das hat großen Spaß gemacht zu inszenieren. Aber es gab wirklich viele tolle Momente im Drehbuch und am Ende geht es eben darum, dass alles miteinander ein Film wird und das Publikum nicht darüber nachdenkt, wo eine Szene anfängt und wo sie aufhört.
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