Harald Krassnitzer im Interview

Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, li.) und seine Kollegin Bibi Fellner (Adele Neuhauser, re.) sprechen mit Gernot Schlager.
Moritz Eisner und seine Kollegin Bibi Fellner sprechen mit Gernot Schlager. | Bild: ARD Degeto/ORF/Prisma Film / Petro Domenigg

Immer wieder knistert es bei dem Ermittler-Duo. Diesmal irritiert Moritz in einer emotionalen Szene Bibi mit einer erotischen Anspielung. Sieht er in ihr mehr als nur seine beste Freundin?

Bei wirklich guten Freundschaften weiß man ja immer, wo die Grenze ist. Aber so ist es im Leben: Manchmal sagt man etwas und dann ist man plötzlich nicht mehr so sicher, ob der andere das richtig oder falsch verstanden hat. Wir spielen mit der Missverständlichkeit, aber es gibt keine wirklich ernsthaften Absichten zwischen den beiden.

Die Wiener Band „Kreisky“ liefert nicht nur die Musik für diesen „Tatort“, sondern ist auch in einem kurzen Auftritt zu sehen. Wie gut kennen Sie „Kreisky“?

Vor allem aus dem Radio, und ich weiß, dass es eine sehr erfolgreiche, österreichische Indie-Rock Band ist. Es war wie der Anfang einer Welle von neuen, jungen Musikern, die nicht in Castingshows entstanden ist, sondern die aus sich heraus plötzlich da war. Ich mag ihre Texte und Musik und ich streame sie natürlich. Ich habe mich total gefreut, dass die bei uns dabei sind.

Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, li.) und seine Kollegin Bibi Fellner (Adele Neuhauser, re.)
Moritz Eisner und seine Kollegin Bibi Fellner. | Bild: ARD Degeto/ORF/Prisma Film / Petro Domenigg

Eine zentrale Rolle spielen Rationalisierungen bei der Firma PVS, die Softwarelösungen entwickelt und bei der Marlon Unger beschäftigt war. Ist das ein Zug der Zeit, der nicht aufzuhalten ist?

Es gab eine Zeitlang diesen Trend, dass man mit Software-Optimierungen irgendwie Leute freistellen kann, wie man das so schön nennt. Wir sehen ja nun, ob das bei der Medikamentenkrise ist oder bei der Maskengeschichte war, wo das hingeführt hat. Dass wir alles dorthin ausgelagert haben, wo noch billiger produziert wird. Plötzlich stehen wir da und sehen, dass in manchen Apotheken für wichtige Medikamente die Regale leer sind. Ich habe eher das Gefühl, dass momentan mehr Leute gesucht als entlassen werden und es zu einer Trend-Umkehr hin zur Frage kommt, wie wir wieder autonomer werden können.

Ihre Assistentin Meret Schande hat das Gefühl, dass ihre beiden Vorgesetzten öfter mal etwas an ihrer Ermittlungsarbeit auszusetzen haben. Hat sie recht oder reagiert sie nur überempfindlich?

Manche Dinge kann man auch humorig und relaxt sehen, so wie Moritz und Bibi. Es hat damit zu tun, wie man etwas wahrnimmt. Und wie wenig machen wir uns oftmals Gedanken, wenn wir so lapidar etwas sagen und denken, das ist eh klar. Es ist ja nicht bös gemeint, aber der andere fasst das total falsch auf. Meret ist da ein bisschen überempfindlich.

Sie haben vor kurzem eine Ziege gekauft, ist das der erste Schritt zum Hobby-Züchter?

Nein, nein, das ist eine von vielen Möglichkeiten, andere Menschen zu unterstützen. In diesem Fall war das eine Aktion der Caritas, wo man Ziegen, Esel und etwa Hühner an Familien in Afrika verschenken kann, um ihnen ein autarkes Leben zu ermöglichen.

Was sind Ihre Pläne, Ziele und Vorhaben für das Jahr 2023?

Gerade in dem zurückliegenden Jahr haben wir gesehen, wie schnell Pläne platzen können. Am Anfang des vergangenen Jahres dachten wir, wir haben jetzt das Gröbste mit dem Virus hinter uns. Und plötzlich kam der 24. Februar. Deshalb habe ich in erster Linie gar keine Pläne, sondern Hoffnungen wie etwa auf ein Ende dieses Ukrainekrieges. Aber auch Hoffnung auf das, was uns da in Sachen Klima und Energie bevorsteht. Das ist für viele ein sicherlich sehr schwerer Weg.