Schauspielerin Anna Maria Mühe über ihre Rolle im Tatort: Pauline

"Gerade für eine junge Schauspielerin wie mich sind Gastrollen wie bei diesem 'Tatort' eine bereichernde Erfahrung. Ich kann mich in einer kleinen, aber gewichtigen Rolle ausprobieren, in diesem Fall als ältere Schwester der ermordeten 12-jährigen Pauline. Außerdem lerne ich an relativ wenigen Drehtagen viele großartige Kollegen kennen. Und gerade beim 'Tatort: Pauline' ist eine hervorragende Besetzung zusammengekommen. Es war ein Traum, mit Corinna Harfouch und Martin Wuttke als Neles und Paulines Eltern oder mit Wotan Wilke Möhring als Neles Freund zu spielen. Zum einen lerne ich viel von diesen tollen Kollegen, zum anderen macht es ungeheuren Spaß.

Nele möchte aus dem Dorf herauskommen und in die Großstadt Hamburg ziehen. Sie möchte weiterkommen, sie möchte Menschen kennen lernen. Außerdem merkt sie, dass die Familie ihrer Kindheit so nicht mehr existiert, weil sich Vater und Mutter getrennt haben. Besonders ärgerlich für Nele ist es dabei, dass mit der Trennung der Eltern und der Entscheidung der Mutter, sich als Putzfrau allein durchzuschlagen, nun die Finanzierung ihres Studiums auf der Kippe steht. Nele belastet es sehr, dass sie nun die Verantwortung für den Haushalt und die kleine Schwester übernehmen soll, zumal sie spürt, dass ihr geschwächter Vater dieser Verantwortung offenbar nicht mehr gewachsen ist.

Wenn sie das Dorf verlässt, müsste sie sich allerdings gegen ihren Freund Sven entscheiden. Sie steckt also in einer Zwickmühle, muss sich entscheiden, wie sie ihr Leben führen möchte. Und schon bald gerät Nele in eine weitere Zwickmühle: Sie erfährt, dass ihre Schwester Pauline kurz vor ihrem Tod noch Neles Freund Sven besucht hat, dass es möglicherweise einen sexuellen Kontakt zwischen den beiden gegeben hat. Einerseits will Nele um ihre tote Schwester trauern, andererseits kommt nun Eifersucht hoch - eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Schauspielerin und auch Sängerin gehörte übrigens, wie wohl bei vielen jungen Mädchen, zu meinen Traumberufen. Als mein Vater Ulrich Mühe mit der Serie 'Der letzte Zeuge' begann, wollte ich unbedingt Gerichtsmedizinerin werden. Ja, und dann hat mich eine Regisseurin in einem Lokal angesprochen, und mit 15 stand ich zum ersten Mal vor der Kamera. Damit hätte ich als kleines Mädchen sicher nicht gerechnet.

Anfang Februar dieses Jahres wurde ich mit der 'Goldenen Kamera' als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet - ein tolles Erlebnis und eine Ehrung, die mich völlig überrascht und begeistert hat. Allerdings habe ich mich auch besorgt gefragt, ob jetzt nicht gewaltige Erwartungen an meine nächsten Rollen gestellt werden, was zum Glück nicht geschah. Und es war schön zu erleben, dass mir alle an diesem Abend diesen Preis aus vollem Herzen gegönnt haben - da kam keine Spur von Neid oder Missgunst auf."

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