Interview mit Benjamin Sadler

Prometheus | Arzt Andreas Müller

Andreas Müller (Benjamin Sadler)
Andreas Müller  | Bild: ARD Degeto/Servus TV / Hubert Mican

Ihre Figur, der Arzt Andreas Müller, ist ebenso wie Georg Trotter ein ehemaliger Fußball-Profi. Wie ist Ihr Verhältnis zu diesem Sport und was hat die Arbeit an der Serie damit gemacht oder auch nicht?

Neben der Leichtathletik war Fußball in meiner Jugend sehr lange die zentrale Aktivität nach der Schule. Das Spiel ist in der Ausübung und dem Zuschauen einfach großartig. Die Naivität, die ich früher vor allem dem Profisport gegenüber hatte, hat sich natürlich verändert. Der Profi-Fußball ist nicht nur schneller, sondern eigentlich in allen Bereichen extremer geworden. Aber das spiegelt meiner Meinung nach auch nur unsere gesellschaftliche Entwicklung in vielen Bereichen wider. Die Devise, mehr ist besser, ist genauso problematisch wie attraktiv.

Müller ist eine gespenstische Figur, eine Art Mabuse der Gegenwart. Was verspricht sich der Mann nach Ihrer Auffassung von einem ewigen Leben, das zumindest in dieser Gegenwart beginnt?

Das Versprechen und die Faszination ewiger Jugend oder gar ewigen Lebens gibt es ja als göttliches Prinzip schon seit tau- senden von Jahren. Müllers Hybris reiht sich da gut ein, wobei er auch mit einem möglichen Heilsversprechen selber auf eine Art „Erlösung“ hofft. Die Komplexität, den Irrsinn, den solch ein „frei machen von Tod und Krankheit“ in seiner Absolutheit mit sich bringt, sieht er schon. Aber wie bei vielen Visionären ist er verblendet von seinem unbedingten Glauben und Fokus auf all das Gute, was so eine Fähigkeit mit sich bringen könnte. So etwas wissenschaftlich zu erreichen, wäre schon für sich gesehen unglaublich, aber tatsächlich zu glauben, die Konsequenzen kontrollieren und steuern zu können, ist absolut verrückt. Aber Müllers Blick nach vorne ist absolut: „Wenn wir es schaffen nur lang genug zu leben, d nn finden wir auch für alles eine Lösung.“

Sie haben auffällige und Aufsehen erregende Rollen in vielen klassischen TV-Ereignissen gespielt. Spüren oder sehen Sie einen Unterschied zwischen diesen und einer besonders konzipierten Serie wie „Das Netz“?

Jede Arbeit ist ja für sich einzigartig und aus verschiedenen Gründen besonders. Die Verbindung von Aktualität und Unterhaltung, mit einer sehr guten Besetzung in allen Bereichen war eine wirkliche Freude zu erleben. Unser „Netz“ spielt mit wissenschaftlichen Grundlagen, die es ja gibt. Sie funktionieren so im Moment noch nicht in der Anwendung aber einiges davon wird Realität werden. Somit war „Das Netz“ auch mein erstes „Near Future“-Projekt.

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