Interview mit Sarah Stork und Wolfgang Cerny

DasErste.de: Sarah und Wolfgang, zwei Tage haben die Hütten-Dreharbeiten gedauert – zwei Tage im Dunklen auf engstem Raum, nur ihr beiden. Das ist ja fast eine Art Kammerspiel. Wie habt Ihr die Dreharbeiten erlebt?

Sarah: Ich fand den Hüttendreh sehr angenehm! Natürlich waren es auch zwei sehr anstrengende Tage. Aber mir hat sehr gut gefallen, dass wir endlich mal chronologisch spielen konnten. Ansonsten drehen wir die Geschichte ja aus logistischen Gründen immer ganz durcheinander. Das bedeutet, dass man sich als Schauspieler jedes Mal vorher darüber klar werden muss, was mit der Figur gerade los ist, wo sie in der Geschichte gerade steht. Diesmal war das anders, denn man konnte mit logischen emotionalen Anschlüssen arbeiten.

Wolfgang: An den zwei Tagen haben wir je zehn Bilder gedreht – eine sehr intensive Arbeit, eine sehr anstrengende, auch emotional. Der chronologische Dreh ermöglichte uns eine ganz andere Art des Zusammenspielens. Da kann man dann ähnlich wie am Theater einfach mal durchspielen, es laufen lassen. Das war sehr schön.

Nimmt man die Stimmung seiner Figur nicht auch mit nach Hause? Wie bekommt man wieder Abstand von seinem Rollen-Alter-Ego?

Wolfgang: Da die Setsituation im Wald war, konnte man immer mal kurz rausgehen, Luft schnappen und Energie tanken. Von Lukas nehme ich nichts mit nach Hause – abgesehen von seinem Aussehen (lacht).

Sarah: Ich kann zu meiner Figur Sandra sehr gut die Distanz wahren. Da habe ich gar keine Probleme.

Wie wichtig ist ein gutes Bühnenbild für einen Schauspieler?

Wolfgang: Sehr wichtig. Die Atmosphäre, das Licht in der Hütte – das hat schon für sich gesprochen. Die Situation für die Figur war sofort da. Eine gute Kulisse hilft ungemein beim Spielen.

Sarah: Durch eine perfekte Umgebung ist man so in seinem Spiel drin, da kommt alles von alleine.

Sarah, Sandra ist ja dem Tod nahe, weil sie ihre Medikamente nicht dabei hat. War es für dich schwierig, diesen extremen Zustand zu spielen?

Sarah: Nein, gar nicht. Die Situation steigert sich ja ganz langsam. Zunächst entdeckt Sandra, dass sie ihre Medikamente vergessen hat. Dann bekommt sie Kopfschmerzen, fühlt sich benommen und wird immer schwächer, bis sie zuletzt um ihr Leben kämpft. Mit unserem Textcoach bin ich die Szenen genau durchgegangen. Wir haben uns überlegt, wie wir das Spiel langsam aufbauen. Zwischen den letzten Szenen bin ich gar nicht mehr aus der Hütte gegangen und einfach liegen geblieben. Denn je länger man im Bett liegt, desto kranker fühlt man sich ja bekanntermaßen. Genau dieses Gefühl habe ich für meine Rolle benutzt.

Wolfgang, hast du die Dreharbeiten etwa auch gar nicht als unangenehm empfunden, obwohl du als Lukas große Angst um das Leben deiner Freundin hast?

Wolfgang: Nein, gar nicht. Obwohl ich zugeben muss, dass es schon ein toller Moment im letzten Bild war, als endlich die verschlossene Tür von außen aufging und wieder Tageslicht in die Hütte strömte ...

Ward ihr schon mal in einer ähnlich gefährlichen Situation? Oder habt ihr euch schon mal ähnlich hilflos gefühlt?

Sarah: Nein, Gott sei Dank war ich noch nie eingeschlossen oder verschüttet.

Wolfgang: Es hat sich doch jeder von uns schon mal hilflos gefühlt, oder?

Euer Kollege Andreas Borcherding hat sich für Lawinenübungszwecke sogar extra mal einbuddeln lassen. Könntet ihr euch das auch vorstellen?

Sarah: Ja, das würde ich machen. Ich bin nicht risikoscheu. Ich würde den Leuten einfach vertrauen, denn ich kann gut Verantwortung abgeben. Außerdem mag ich den Nervenkitzel und suche gerne Herausforderungen, zum Beispiel beim Motorradfahren. Fallschirmspringen würde ich auch gerne mal.

Wolfgang: Da hätte ich als Kampfsportler keine Probleme.

Habt ihr schon mal einen Lawinenkurs gemacht?

Sarah: Nein, denn ich fahre nur normal Ski auf Pisten und gehe keine Skitouren.

Wolfgang: Seitdem ich laufen kann, bin ich in den Bergen unterwegs. Ich mache oft Skitouren und bin Skilehrer – Lawinenübungskurse waren Teil der Ausbildung. Ich habe schon einige Lawinen gesehen und muss damit nicht persönliche Bekanntschaft machen …

Hättet ihr überhaupt noch Lust, euren nächsten Urlaub auf einer Berghütte zu verbringen?

Sarah: Na klar!

Wolfgang: Natürlich! Ich liebe die Berge. Daran kann auch ein Lawinendreh bei "Sturm der Liebe" nichts ändern.

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