Zwei wie Hund und Katz?
Es gibt Menschen, die sind einfach unerschütterlich: Obwohl Robert (Lorenzo Patané) – nicht zuletzt durch den Verlust seiner großen Liebe Miriam – in letzter Zeit oft unausstehlich ist, kümmert sich Eva (Uta Kargel) rührend um seine kleine Tochter Valentina. Wie hält das warmherzige und lebensfrohe Kindermädchen die Launen des überheblichen Sternekochs bloß aus? Robert scheint gar nicht wahrzunehmen, was für einen Schatz er da an seiner Seite hat. Oder etwa doch? DasErste.de hat Lorenzo und Uta am Set besucht und sie anschließend über ihre Rollen befragt.
Der Teufel steckt im Detail. Heute ist es ein Rotweinglas, was allein durch seine physische Beschaffenheit ein filmisches Problem aufwirft. Die "Sturm der Liebe"-Regisseurin Daniela Grieser hat sich eine Einstellung ausgedacht, in der das Trinkgefäß in Großaufnahme zu sehen ist und dahinter das Geschehen stattfindet. Kein Wunder, spielt der Weinschwenker heute doch eine zentrale Rolle. Das halb gefüllte Glas steht im Zimmer von Robert und seiner Tochter Valentina – und da soll es gleich von Eva entdeckt werden, sehr zu ihrem Missfallen. Doch leider ist auf der reflektierenden Oberfläche noch etwas zu erkennen, das der Zuschauer gar nicht sehen sollte: Ein "Sturm der Liebe"-Tonassistent samt Mikrofonangel spiegelt sich im Glas! Dieser "Fehler" passiert relativ häufig beim Proben für den Dreh, doch für den Zuschauer wirkt ein derartiges Detail meist irritierend oder sogar belustigend – auf jeden Fall ist die schöne Illusion meist schnell dahin. In dem Film "Der Spion, der aus der Kälte kam" aus dem Jahr 1965 schlägt das Mikrofon dem Hauptdarsteller Richard Burton sogar auf den Kopf.
So weit soll es heute erst gar nicht kommen. Daniela Grieser findet im Handumdrehen eine Lösung – und das, obwohl hier in der Kulisse "Schlafzimmer Robert" sehr beengte Verhältnisse herrschen. So wird der Tonassistent rasch hinter die Türe verbannt, durch die Eva das Zimmer gleich betreten soll. "Wird langsam Zeit, dass wir uns mal alle näherkommen – nach fünf Jahren", flachst die "Sturm der Liebe"-Regisseurin. Auf einem Monitor im Zimmer nebenan begutachtet sie zusammen mit der Regieassistentin Janine Gondi das Geschehen, das vor der Kamera stattfindet. Wann steht Eva wo, wann schaut sie wohin? Eine kleine Szene, die aber bis ins Letzte logisch sein muss.
Nahaufnahme Glas. Im Hintergrund sieht man den schlafenden Robert. Eva betritt das Zimmer. Schaut sich um, sieht den schlummernden Sternekoch, schaut ihn ganz versonnen an. Ha, das ist doch mehr als ein freundschaftlicher Blick! Doch dann, während sie das Mützchen für Baby Valentina sucht, fällt ihr Blick auf das halb ausgetrunkene Rotweinglas. Hat Robert ein Alkoholproblem? Augenblicklich verfinstert sich die Mine des sonst so milden Kindermädchens.
Uta Kargel hat einiges zu sagen und zu tun in dieser Szene, während Lorenzo als Robert die halbe Szene "verschläft", irgendwann gähnend aufwacht und Eva schließlich überzeugt, dass das Glas nicht ihm gehöre. Robert meint am Ende der Szene schmunzelnd: "Ich bin froh, dass ich eine so strenge Aufpasserin habe."
Vielleicht kommen die beiden sich ja doch noch näher? Schön wär's – und bestimmt auch unterhaltsam, denn Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an!
Nach dem Dreh treffen wir Uta und Lorenzo zum Interview in einem Restaurant auf dem Bavaria-Filmgelände. Doch bevor wir uns unterhalten können, muss Lorenzo erst noch ausgiebig den Wirt begrüßen und mit ihm plaudern. Schließlich sind die beiden ja quasi Kollegen. Denn neben seiner Profession als Schauspieler betreibt Lorenzo in Stuttgart gemeinsam mit seiner Mutter ein italienisches Restaurant und Weinlokal.
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