Pressemeldung vom 03.07.2015

Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten

Am Sonntag, 5. Juli 2015, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

GRIECHENLAND: Tag des Referendums
Europa und die Welt blicken am Sonntag nach Athen. Wie werden sich die Griechen beim kurzfristig angesetzten Referendum entscheiden? Mit „Ochi", „Nein", zu den von der EU geforderten Reformen, wie von Premier Tsipras beschworen und von vielen mit einem NEIN zum Euro gleichgesetzt? Oder doch mit JA, was die linke Syriza-Regierung ins Wanken bringen könnte, weil Alexis Tsipras sein politisches Schicksal mit dem Ausgang des Volksentscheids verknüpft hat? Gegen 19:30 Uhr wird die erste Hochrechnung aus Athen erwartet. Der „Weltspiegel" ist dabei und informiert mit aktuellen Berichten und Live-Schalten über Ereignisse und Ergebnisse aus Griechenland, die in aller Welt mit Spannung erwartet werden. Das Ergebnis des Referendums könnte die Weichenstellung sein für den Fortgang des Schuldendramas zwischen der EU und Griechenland.

PORTUGAL: Als Erfolgsmodell gepriesen - von den Menschen teuer bezahlt
Portugal und Griechenland teilen das gleiche Schicksal. Beide Länder mussten unter den Rettungsschirm und haben milliardenschwere Kredite von Europa bekommen. Im Gegenzug wurden ihnen rigorose Sparprogramme auferlegt, aber hier trennen sich die Wege. Denn Portugal wird mittlerweile in Brüssel und Berlin als Musterknabe gepriesen. Die Wirtschaft des Landes soll in diesem Jahr um 1,6 Prozent wachsen, das Land hat bereits begonnen, erste Kredite zurückzuzahlen. Doch die Sicht vieler Portugiesen auf das Griechenland-Drama ist überraschend: Sie finden das Verhalten der Syriza-Regierung in Athen richtig. „Die tun immerhin etwas für ihr Volk", haben dem „Weltspiegel" in Lissabon vor allem Rentner gesagt. Denn Portugal, ohnehin lange Zeit das Armenhaus in Europa, ist noch ärmer geworden: Der Mindestlohn liegt bei 500 Euro, die Durchschnittsrente bei 400 Euro. Ohne die Hilfe von Suppenküchen könnten viele Portugiesen nicht überleben. (Autor: Stefan Schaaf, ARD Madrid)

RUSSLAND: Rockfestival als Rekrutierungs-Show für den Militärdienst
Naschestvije ist das größte Rockfestival Russlands und wird in diesem Jahr erstmals vom Moskauer Verteidigungsministerium mit organsiert. 150.000 Jugendliche werden an diesem Wochenende auf einem Freigelände erwartet, rund 100 Kilometer von Moskau entfernt. Die jungen Leute kommen wegen der Musik. Doch zugleich zeigt die russische Armee, was sie hat: Panzer, Artillerie, Jagdflugzeuge. Am Rande des Rockfestivals kann man sich auch gleich für den Militärdienst einschreiben. Die Supershow soll „zum wichtigen Bindeglied im System der militärisch-patriotischen Arbeit mit der Jugend werden", so Präsident Wladimir Putin. Doch es gibt auch prominente Rockmusiker, die sich der Vereinnahmung verweigern und bei der Militarisierung der russischen Gesellschaft nicht mitmachen wollen. (Autor: Peter Schreiber, ARD Moskau)

UKRAINE: Der Kapitän und sein toter Enkel
Er ist stolz und verbittert zugleich: Stolz, dass er vor 70 Jahren für die Rote Armee gesiegt hat; verbittert, dass die Nachfahren der Sowjetunion seinen einzigen Enkel töteten. Ivan Aniekiwitsch Zalushny ist 97 Jahre alt, er war erster Kapitän der Sowjetmarine. Wenn er das Grab seines Enkels besucht, trägt er alle seine Orden. Sein Enkel hieß auch Ivan, er wurde nur 23 Jahre alt. So wie der Großvater wollte er sein Land verteidigen; nicht die Sowjetunion, sondern die Ukraine. Am Grab seines Enkels klagt Zalushny den russischen Präsidenten Putin an. Er hat ihm einen Brief geschrieben - bislang ohne Antwort. (Autorin: Golineh Atai, ARD Moskau)

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