Pressemeldung vom 25.11.2016

Weltspiegel - Auslandskorrespondenten berichten

Am Sonntag, 27. November 2016, 19:20 Uhr vom BR im Ersten

Moderation: Natalie Amiri

Geplante Themen:

Italien: Referendum 4.12.16 - Aus für Renzi?
Ursprünglich sollte die Volksabstimmung am 4. Dezember eine Entscheidung über eine Verfassungsreform sein. Doch Ministerpräsident Matteo Renzi hat sein eigenes politisches Schicksal mit dem Referendum verknüpft. Nun wird es nicht nur eine Richtungsentscheidung, sondern eine Abstimmung über die Stabilität Italiens, des Euros, ja, vielleicht sogar der gesamten EU. Denn ein „Nein" würde Italien zumindest wirtschaftlich in noch größere Bedrängnis bringen. Der Weltspiegel begleitet zwei Wahlkämpfer: Tobia Zevi von der Demokratischen Partei, der zu Fuß durchs Land reist, um die Menschen von einem „Ja" zu überzeugen, während Architekturprofessorin Stefania Tuzzi leidenschaftlich für ein „Nein" kämpft, weil sie überzeugt ist, dass die Verfassung alles hat, was Italien braucht. (Autor: Richard C. Schneider, ARD Rom)

Russland: Trump als nationalistische Blaupause - make Russia great again
„Glaubt wirklich jemand im Ernst, dass Russland die Wahl des amerikanischen Volkes beeinflussen kann? Ist Amerika etwa eine Bananenrepublik?" Empört wies der russische Präsident unlängst Vorwürfe zurück, sich in den amerikanischen Wahlkampf eingemischt zu haben und lobte dann überschwänglich Wahlsieger Donald Trump. Doch nicht nur Putin stellt sich öffentlich hinter den amerikanischen Milliardär: Russische Nationalisten setzen ganz auf Trump und hoffen jetzt auf Tauwetter im Verhältnis zu den USA und auf Aufhebung der Sanktionen. Junge russische Patrioten gründen Netzwerke, um den Nationalismus zu fördern. Beflügelt vom Sieg Trumps und seinem Wahlkampfslogan „Make America great again" wollen auch sie Russland wieder groß machen. Sie sehen die Zeitenwende gekommen, in der Populisten wie Putin, Trump und Marine Le Pen die Weltpolitik bestimmen werden. (Autorin: Birgit Virnich, ARD Moskau)

USA: @realDonaldTrump - Wer ist dieser Mann wirklich?
Donald John Trump, geboren am 14. Juni 1946 im New Yorker Stadtteil Queens. 70 Jahre alter milliardenschwerer Unternehmer und designierter 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Politisch betrachtet, der große Unbekannte. Seit er die Wahl gewonnen hat, lauert die Welt auf jeden seiner Schritte, auf jede Personalentscheidung und klopft jede seiner Aussagen darauf ab, ob da nicht vielleicht doch nur ein Tiger gesprungen ist und als Bettvorleger landen wird. Seine Geltungs- und Prunksucht versteckt er nicht, Weggefährten bezeichnen ihn als Narzissten, Rassisten und Fanatiker und berichten gleichzeitig über eine nahezu kindliche Begeisterungsfähigkeit. Die ganze Welt fragt sich: Wie tickt dieser Donald Trump? Diese Frage hat der Weltspiegel zwei seiner intimsten Kenner und Biographen gestellt: David Cay Johnston, Pulitzer-Preisträger, Buchautor, Investigativ- und Wirtschaftsjournalist, der den künftigen US-Präsidenten seit 28 Jahren persönlich kennt, und Michael D'Antonio, ebenfalls Pulitzer-Preisträger, freier Journalist und Autor des Buchs „Die Wahrheit über Donald Trump". (Autor: Stefan Niemann, ARD Washington D.C.)

Argentinien: Frauen gegen Machokultur
Frauen werden geschlagen, unter Drogen gesetzt, brutal vergewaltigt, ermordet. Ein Problem, das in den Macho-Gesellschaften Südamerikas lange als Tabu galt. Aber in den letzten Monaten hat sich in der Region eine breite Protestbewegung gegen die noch zunehmende Gewalt an Frauen entwickelt. Unter dem Motto „Ni una menos" („Nicht eine weniger") gingen im Oktober Zehntausende Menschen in Argentinien auf die Straße, nachdem ein 16-jähriges Mädchen ermordet worden war. Vor vier Jahren hatte der Nationalkongress bereits ein Gesetz verabschiedet, das häusliche Gewalt, Frauenmorde und Hassverbrechen gegen Frauen als eigene Kategorie, als „Femizid", einstuft. Verändert hat sich dadurch allerdings nur wenig.
Einige Frauen kämpfen mit aller Leidenschaft gegen die Gewalt gegen Frauen, so auch Monica Cunarro, Staatsanwältin in der argentinischen Hauptstadt. Sie hat dem Machismus in der Justiz den Krieg erklärt und gerade einen seltenen Erfolg erzielt: einen Mann mit der Höchststrafe lebenslänglich zu verurteilen für „Femizid" - Frauenmord. (Autor: Michael Stocks, ARD Rio de Janeiro)

Afghanistan: Mädchenorchester
Mit erst 18 Jahren ist Negin Khpalwak die erste Dirigentin Afghanistans. Gegen den Willen und sogar trotz Morddrohungen eines Teils ihrer Familie hat sie den Nordosten Afghanistans verlassen, um in der Hauptstadt Kabul Musik zu studieren. Sie lebt gefährlich, denn in ihrer Heimatregion dürfen Mädchen nicht einmal zur Schule gehen und schon gar nicht musizieren. 200 Schüler und Schülerinnen sind am Nationalinstitut für Musik eingeschrieben und werden von den besten Musiklehrern des Landes unterrichtet - mitten im afghanischen Alltag zwischen Morddrohungen der Taliban und Anschlägen. Alle Musikschülerinnen sind entschlossen, Afghanistan nicht den Rücken zu kehren, sondern mitzuhelfen beim Aufbau. Und Negin ist ihr Vorbild, das der ganzen Welt zeigt, was in afghanischen Frauen steckt, wenn man sie frei aufspielen lässt. (Autor: Markus Spieker, ARD Neu Delhi)

Redaktion: Karola Baier

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