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Wie Indios in Panama die Geschäftswelt erobern

An einem Seitenarm des "Lago Gatún", durch den der Panama-Kanal führt, leben die Emberá. Die Indios mussten hierher fliehen vor den Drogenschmugglern in Ost-Panama.

An einem Seitenarm des "Lago Gatún", durch den der Panama-Kanal führt, leben die Emberá. Die Indios mussten hierher fliehen vor den Drogenschmugglern in Ost-Panama.

Dreh am Río Gatún: Die Indios müssen in der Trockenzeit die Fahrrinne frei schaufeln, denn sie ist ihr einziger Kontakt zur Zivilisation.

Tukan "Tony" lebt seit Jahren bei den Emberá. Sozusagen das Haustier des Stammes.

Frittierter Fisch mit süßer Banane und Papaya. Die Emberá-Frauen bekochen Gäste und erhalten dafür einen festen Monatslohn. Die Gemeinschaft am Lago Gatún organisiert sich solidarisch und beteiligt alle gleichermaßen an Gewinn.

Weil die neuen Schleusen des größeren Panama-Kanals gerade erst testweise geflutet wurden, ist der Wasserstand extrem niedrig. An den seichten Stellen ist jeder Meter Schwerstarbeit.

Atilano Flaco Senior ist der Stammeshäuptling und gleichzeitig CEO der Indio-Aktiengesellschaft "Emberá Quera S. A." Jeden Monat muss er den Stammesmitgliedern einen offiziellen Bericht vorlegen mit den Einnahmen und Gehältern. Die Indios haben den Aufbau einer Aktiengesellschaft ziemlich perfekt kopiert und an ihre Verhältnisse angepasst.

Der Alltag beginnt bei den Emberá früh um 5:30 Uhr. Wie in einem Unternehmen herrscht Schichtdienst - in dem jedes Stammesmitglied eine Aufgabe übernimmt.

Atilano Flaco Junior, der Sohn des Häuptlings, will bald schon das Nachbargrundstück per Kredit kaufen. Damit der Stamm mehr Touristen empfangen kann. Nachdem sie gerade erst ihr bisheriges Grundstück abbezahlt haben, wollen die Emberá mit ihrer Aktiengesellschaft expandieren.

Neben einer der Lebensadern des Welthandels leben heute die Emberá: dem Panama-Kanal. Ihre frühere Heimat war der Dschungel Darien, wo FARC und Drogenschmuggler regieren.