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Weltspiegel

USA: Klein-Mogadischu in Minneapolis:

Kenias Außenministerin gab den Hinweis: Waren US-Bürger unter den Angreifern auf das Einkaufszentrum in Nairobi? US-Bürger mit somalischen Wurzeln aus Minnesota? Viele Somalier, die vor dem Bürgerkrieg in den 90er Jahren flüchten konnten, leben in den USA; die größte Gemeinde in Minneapolis. Immer wieder verschwinden von dort junge Männer. Hier werde Nachwuchs für die Al-Shabaab-Miliz rekrutiert, sagt das FBI. Dies bedeute eine der größten Gefahren für die USA seit dem 11. September, meinen Geheimdienstexperten. Wie Al-Shabaab Nachwuchs rekrutiert - eine Spurensuche.

Marion Schmickler, ARD Washington

Kenia: Nach dem Angriff: Somalier in Nairobi wehren sich gegen Al-Shabaab. Eastleigh ist eigentlich ein Stadtteil von Nairobi, aber gleichzeitig die zweitgrößte somalische Stadt nach Mogadischu. Nach dem Anschlag auf das Einkaufszentrum fühlen sich viele stigmatisiert. Somalische Geschäftsleute und Immobilienbesitzer, die teilweise Sympathien für die Islamisten haben, fürchten um ihr Einkommen. In Eastleigh sollen junge Männer angeworben worden sein, von hier soll auch Geld an die Islamisten geflossen sein. Die traditionellen Einkommensquellen von Al Shabaab (Schutzgelder und Holzkohlehandel) in Somalia sind zunehmend versiegt. Wenn auch die somalischen Geschäftsleute in Eastleigh den Hahn zudrehen, wird es eng für die Islamisten.

Peter Schreiber, ARD Nairobi

Syrien: Kurden gegen Dschihadisten: Im nordsyrischen Afrin herrscht noch so etwas wie Frieden. Die kurdische Minderheit, die in dieser Gegend dominiert, hat es bislang geschafft, sich einigermaßen aus dem syrischen Bürgerkrieg herauszuhalten. Assads Luftwaffe hat Afrin nicht angegriffen, weil die Kurden nicht mit der Freien Syrischen Armee gemeinsame Sache machen wollen. Doch jetzt bereitet sich Afrin auf den Krieg vor. Islamisten der Al Nusra-Front und Al Kaida wollen die Stadt erobern. Die Extremisten bauen ihre Vorherrschaft in Nordsyrien aus und liefern sich immer häufiger Gefechte mit den Kurden. Deren "Volksverteidigungseinheiten" halten dagegen und schlagen die islamistischen Rebellen bislang immer wieder zurück. Unter den mehr als 7000 kurdischen Miliz-Angehörigen sind auch viele Frauen.

Volker Schwenck, ARD Kairo

Russland: Sotschi - Wenig Brot trotz teurer Spiele: Nur noch wenige Monate bis zu den Olympischen Winterspielen in Sotchi am Schwarzen Meer. In dieser Woche prüfen Inspektoren des Internationalen Olympische Komitees abschließend die Wettkampfstätten. Der Weltspiegel hat hinter die Kulissen geschaut und zeigt, wie die normalen Menschen in Sotchi darunter leiden. Verzweifelte Usbeken, die auf den Baustellen arbeiten, berichten, dass sie seit Monaten um ihren Lohn geprellt werden. Der Vertreter einer Menschenrechts-Organisation erklärt, etwa ein Drittel der Lohnarbeiter habe solche Probleme. Er spricht von Sklavenarbeit. Die Visionen des Wladimir Putin schaffen vor allem eine Infrastruktur für Russlands Reiche.

Udo Lielischkies, ARD Moskau

Burkina Faso: Yacoubas Wunder: Viele im Dorf bezeichneten Yacouba schon als Verrückten. Jahrelang versuchte er, in der Wüste Bäume zu pflanzen. Angetrieben hatte ihn das große Sterben bei den gewaltigen Dürren in den achtziger Jahren. Am Ende schaffte der Bauer in Burkina Faso ein kleines Wunder. Entwicklungshelfer hatten viele Jahre lang vergeblich den Hunger in der Sahelzone bekämpft. Doch Yacouba gelang es, einen ganzen Wald in der Wüste zu pflanzen und so den Boden fruchtbar zu machen. Er startete eine Massenbewegung. Heute empfehlen die Vereinten Nationen seine Methode zur Nachahmung.

Peter Schreiber, ARD Nairobi

Indien: Selbstmord-Serie unter Baumwollbauern: Gajanand Gattawar war verzweifelt, sah keine Zukunft mehr. Der Baumwollbauer war hoch verschuldet - und beging Selbstmord. So wie schätzungsweise 200 000 Kleinbauern in Indien in den letzten zehn Jahren. Die Baumwollbauern im sogenannten Selbstmordgürtel Indiens müssen jährlich teures, genverändertes Saatgut kaufen, viele verschulden sich massiv. Die Erträge sind aber nicht so hoch wie die der subventionierten Agro-Industrie in den USA und Europa. Die Weltmarktpreise reichen nicht zum Leben und zum Schuldenabbau schon gar nicht. Eine Experten-Untersuchung für das Oberste Indische Gericht kommt zu dem Schluss, dass die Indus-trie stark von transgener Agrotechnik profitiert habe, bei der überwiegenden Mehrheit der Bauern aber kein positiver Effekt angekommen sei. Jürgen Osterhage, ARD Neu Delhi

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