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Weltspiegel

Großbritannien: Mit Kapitän Cameron auf Schlingerkurs:

Die Eurokrise auf dem Kontinent scheint erst mal eingedämmt, doch der Zwist innerhalb der EU wird weitergehen, 2014 vor allem mit den Briten. Getrieben von einer meuternden Mannschaft, nämlich seiner eigenen Partei, steuert David Cameron sein Land weiter im Schlingerkurs weg von Europa - ohne zu wissen, wohin er damit eigentlich will. Den Startschuss gab es gleich am 1. Januar mit einem Gesetz, das Rumänen und Bulgaren den Zugang zum Gesundheits- und Sozialsystem erschweren soll, inklusive der Forderung nach Sonderregelungen für die Briten in Sachen Arbeitnehmerfreizügigkeit für diese Personengruppen. Mit Brüssel nicht machbar, aber egal, solange die Stimmung steigt im Land. Die Schotten sind auf Unabhängigkeitstrip und wollen raus, aber nicht aus der EU, sondern aus dem Vereinigten Königreich. Darüber stimmen sie im Herbst 2014 ab, mit völlig offenem Ausgang: Turbulente Zeiten für einen Premierminister, dem auf seiner Insel schon bald das Wasser bis zum Hals stehen könnte.

Autorin: Annette Dittert, ARD London

Kambodscha: Der Traum von St. Tropez: Noch ist es ein Geheimtipp: Die Bucht des kleinen Küstenortes Kep gehört zu den schönsten Stränden Kambodschas, touristisch noch kaum entdeckt. Am Strand verbreitet die nackte Meerjungfrau einen Hauch von Anzüglichkeit, daneben baden buddhistische Mönche. Im Hinterland stehen exklusive Villen im Stil der 60er Jahre, teils verfallen, teils vom Dschungel überwuchert. Zeugen einer Zeit, als das kambodschanische Königshaus Kep zum St. Tropez Asiens machen wollte. Aber dann kamen Bürgerkrieg und Rote Khmer, der Traum vom modernen Jet-Set-Strandleben endete auf den Killing Fields. Heute kommen am Wochenende meist kambodschanische Touristen, aber es gibt große Pläne von der Renovierung des architektonischen Erbes und einem sanften internationalen Tourismus. Falls die Regierung von Phnom Penh aber auf Massentourismus nach chinesischem Vorbild setzt, wäre der Traum von Kep bald zu Ende.

Autor: Robert Hetkämper, ARD Singapur

Saudi-Arabien: Schutzwall gegen die Armut: Über 2000 Kilometer lang ist die Grenze zwischen dem reichen Saudi-Arabien und dem Armenhaus Jemen, die jetzt von den Saudis dicht gemacht wird. Denn Arbeits- und Chancenlosigkeit trieben immer mehr Jemeniten illegal zu den reichen Nachbarn, wo man leicht das Zehnfache verdienen kann. Damit soll nun Schluss sein: Mit Stacheldraht in zwei Reihen, mit Wachposten - ausgerüstet mit Hightech-Sichtgeräten - und Tausenden von Soldaten wird der Grenzzaun massiv aufgerüstet und soll in Teilen sogar durch eine feste Mauer ersetzt werden. Aus dieser verlassenen Gegend auf der Arabischen Halbinsel konnte bisher so gut wie nie berichtet werden. Umso erstaunter war das ARD-Team, dass die Behörden des saudischen Königreichs für die geplante Weltspiegel-Reportage alle Drehwünsche zur Grenzsicherung, Terror- und Einwanderungsabwehr problemlos genehmigten.

Autor: Thomas Aders, ARD Kairo

China: Der Aufstieg der Familie „Mustermann": Sie schauen mit großen Hoffnungen ins neue Jahr: Zhao Wenhua, ihr Mann Chen Bin und die Tochter Beibei sind eine typische chinesische Großstadtfamilie, bestehend aus den Eltern und einem Kind. Der Familie geht es gut, sie gehört zur wachsenden Mittelschicht und lebt einen Alltag, der sich kaum noch unterscheidet von dem in Europa. Sie gehören weder zu den Superreichen noch zu den Verlierern des alles umwälzenden Wirtschaftsbooms und des damit verbundenen gesellschaftlichen Wandels der letzten Jahrzehnte. Ihr Platz ist unter den rund 200 Millionen von insgesamt 1,3 Milliarden Chinesen, die den Aufstieg in den Mittelstand geschafft haben. Sie genießen ihren materiellen Wohlstand und die Freiheit, reisen zu können. Nur manchmal klingt leichte Wehmut über den Verlust der nachbarschaftlichen Nähe der Vergangenheit durch. Doch die Welt steht ihnen offen, - offener als je einer chinesischen Generation zuvor.

Autorin: Ariane Reimers, ARD Peking

Äthiopien: Lachen Sie sich gesund: Er lacht und lacht - so lange, dass er damit schon Rekorde aufgestellt hat: Belachew Girma aus Äthiopien, einem Land, das eigentlich nicht viel zu lachen hat. Trotzdem hält Belachew den inoffiziellen Weltrekord im Lachen: Drei Stunden und sechs Minuten - am Stück! Doch er lacht nicht nur zum Spaß. In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba hat Belachew die erste Lachschule Afrikas gegründet und hilft mit seiner Lachtherapie auch Kranken und Depressiven. Lachen ist ja nicht nur Gymnastik fürs Gesicht. Nein, Lachen ist echtes Body-Workout. Und uns allen gibt er für 2014 mit auf den Weg: „Lachen macht glücklich und gesund. Darum lachen Sie alle mit - in ein glückliches Neues Jahr."

Autor: Peter Schreiber, ARD Nairobi

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