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Weltspiegel

Nigeria: Wie eine Ebola-Ausbreitung verhindert wurde:

Als Dennis Akaghas schwangere Verlobte vor zwei Monaten an Ebola erkrankte, hatte Nigeria keine Erfahrung mit dem tödlichen Virus. Die junge Frau hatte gerade ihren ersten Job ausgerechnet in dem Krankenhaus begonnen, in dem ein Patient aus Liberia eingeliefert wurde, der behauptete, er habe Malaria. Jetzt weiß man: er war der erste Ebola-Patient in Nigeria und alle anderen Fälle können auf ihn zurückgeführt werden. Neun Ärzte und Schwestern haben sich angesteckt. Vier sind gestorben, auch Justine und ihr ungeborenes Kind. Zwei Wochen später zeigte auch Dennis Symptome, da hatte das Land aber schon umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um das Virus in den Griff zu bekommen. Dennis hat überlebt und jetzt gilt das bevölkerungsreiche Nigeria als Ebola-frei. Mutige Ärzte mit Zivilcourage und eine Regierung, die schnell und entschlossen handelte, haben ein Horrorszenario verhindert. Eine Heldengeschichte, die dennoch ihren Preis hat.

Autorin: Shafagh Laghai, ARD Nairobi

Argentinien: Das Steak als „Krisenopfer": Argentinische Steaks sind noch immer ein Mythos. Und ihre Züchter, die Gauchos, waren einst der Stolz des Landes. Heute sehen sie sich als Opfer einer verfehlten Wirtschaftspolitik.

Rindfleisch gilt in Argentinien als Grundnahrungsmittel und der Preis dafür ist im Land so wichtig wie andernorts der Brotpreis. Auf 41 Millionen Argentinier kamen in den besten Zeiten fast 60 Millionen Rinder, heute sind es 15 Millionen weniger, weil sich das Geschäft kaum mehr rechnet. Und Argentinien ist schon lange nicht mehr der Fleischexporteur Nr. 1.

Entsprechend weniger Devisen kommen ins Land.

Auch Vater und Sohn Berrueta kämpfen auf ihrer Farm in der Pampa, etwa 120 Kilometer südwestlich von Buenos Aires, ums Überleben. Seit über 100 Jahren betreibt die Familie Rinderzucht und sie hängt an ihren derzeit 1700 Rindern. Leben können sie von der Zucht aber nicht mehr und so pflanzen sie jetzt zusätzlich Soja an. Doch eine wirkliche Alternative ist das nicht.

Autor: Michael Stocks, ARD Rio de Janeiro

USA: Nonnen auf Tour im Wahlkampfbus - Gegen die Macht des großen Geldes: In ihrem bunten Bus reisen die kämpferischen Nonnen vor allem durch die umkämpften US-Bundesstaaten, um desillusionierte Wähler zu mobilisieren. Sie treten an gegen die Macht des großen Geldes, gegen gewaltige Parteispenden der Superreichen, gegen den giftigen Lobbyismus der Konzerne. Denn am Dienstag wählen die Amerikaner einen neuen Kongress - die Midterm elections - zwischen den Präsidentenwahlen. Die Nonnen werben nicht für eine bestimmte Partei, sondern ihr Slogan lautet: „Wir sind das Volk. Wir sind die 100 Prozent." in Anspielung darauf, dass weniger als ein Prozent der US-Bürger die Wahlen entscheidet, nämlich die Privilegierten. In Amerika herrsche inzwischen ein „System der legalisierten Bestechung", klagen sie.

Die Nonnen sind von Obama enttäuscht, der die Macht der Konzerne nicht kleiner gemacht habe. Viele Bürger glauben nicht mehr, dass ihre Stimme zählt bei den Kongresswahlen. Zu überwältigend wirkt die Macht des großen Geldes, zu erdrückend der Einfluss von Lobbyisten.

Autor: Stefan Niemann, ARD-Washington D.C.

USA: Wahlkampf mit Ebola und einem versteckten Präsidenten: „Politik machen mit Ebola", so titelte die Washington Post. Colorado ist bei den Midterm elections ein heftig umkämpfter Bundesstaat. Republikaner Cory Gardner reitet im Wahlkampf wie viele Politiker auf der Ebola-Welle, um in den Senat zu kommen. Alle brennenden Streitfragen wie die Energie- und Gesundheitspolitik, Immigration und das Haushaltsdefizit werden entlang des Ebola-Themas geführt. Verschärft durch die irrwitzigsten Wahlwerbespots wird da Angst und Panik geschürt. Über allem steht der Vorwurf gegenüber dem Präsidenten, mit der Krankheit nicht richtig umzugehen. Präsident Obama ist derweil in den Meinungsumfragen so tief gefallen, dass seine demokratischen Parteifreunde an seiner Seite keinen Wahlkampf machen möchten. Die noch immer beliebte First Lady Michelle springt für ihn in die Bresche. Dabei geht es für die Demokraten um alles, da sie auch noch ihre Mehrheit im Senat verlieren könnten. Dann würde der Präsident in den letzten beiden Jahren seiner Amtszeit kaum mehr ein größeres Anliegen durch den Kongress bringen.

Autorin: Tina Hassel, ARD-Washington D.C.

Ost-Ukraine: Im Reich der Separatisten - Innenansichten aus der selbsternannten Volksrepublik Donezk: Krieg statt Waffenstillstand, wie zwischen den Konfliktparteien vereinbart. Milizen beherrschen die Stadt, die bis vor wenigen Monaten noch ukrainisch war und in der bewaffnete Separatisten dann die Donezker Volksrepublik ausgerufen haben.

Am Sonntag soll mit Wahlen die Abspaltung von der Ukraine besiegelt werden. Eine pseudo-demokratische Legitimation für die schwer bewaffneten pro-russischen Separatisten, die das Sagen in der Stadt haben. Einer ihrer Kommandanten nennt sich „Bach", hört gerne klassische Musik und erzählt uns, der Krieg sei für ihn wie eine Symphonie. Eine Woche lang waren wir mit den Kämpfern unterwegs und dabei gelangen unserem ARD-Team seltene Einblicke hinter die Kulissen der kämpfenden Separatisten.

Autorin: Birgit Virnich, ARD Moskau

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