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Weltspiegel

GRIECHENLAND: Wie weiter, Herr Tsipras?:

Jetzt 350 Millionen Euro Rückzahlungen an den Internationalen Währungsfonds, am Montag noch einmal 580 Millionen und am Freitag darauf weitere 350 Millionen Euro. Insgesamt ist allein im März ein Kredit in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro an den IWF fällig.

Bei diesen Zahlen wird der Regierung in Athen vermutlich nicht nur schwindlig, sondern sogar auch schlecht. Und dann räumen die Griechen seit dem Wahlkampf kontinuierlich ihre Konten leer; die Steuerzahlungen wurden in Erwartung des Wahlergebnisses ebenfalls heruntergefahren. Politisches Vertrauen sieht anders aus, und nicht nur die Regierung Tsipras, sondern auch ihre europäischen Partner sind besorgt, wie es mit Griechenland weitergehen soll. Alexis Tsipras mit seiner Partei Syriza scheint nicht einmal zwei Monate nach seinem Erdrutschwahlsieg offenbar ratlos. (Autor: Peter Dalheimer, ARD Athen)

USA: Faule Geschäfte mit Studentenkrediten: Craig Lavette, 30 Jahre, zwei Jobs, einen an der Tankstelle und den anderen nachts in einer Bar. Monatlich muss er 1100 Dollar verdienen, nur um seine private student loans zurückzuzahlen. Insgesamt hat er über 200.000 Dollar Schulden - alles Studentendarlehen. Deshalb lebt Craig wieder bei seiner Mutter.

Studentenkredite sind auch in Deutschland ein Thema. Aber eine ganz extreme Entwicklung haben die Darlehen, mit denen ein Studium finanziert werden soll, in den Vereinigten Staaten genommen: Dort werden Studenten von Kopfgeldjägern für drittklassige Unis rekrutiert und müssen dann für das Studium ein Darlehen aufnehmen. Diese Darlehen werden dann als sogenannte asset backed securities zu Finanzprodukten internationaler Investoren, und damit auch unserer Banken. Das Problem dabei ist, dass viele ehemalige Studenten in den USA ihre Darlehen nicht zurückzahlen können. Dank Insidern und Whistleblowern, die ausgepackt haben, ermitteln jetzt die Behörden. (Autor: Markus Schmidt, ARD New York)

ARGENTINIEN: Wo Soja-Plantagen die Menschen krank machen: Soja half Argentinien aus der Wirtschaftskrise. Inzwischen sind 60 Prozent der Flächen für Soja da. Rinderweiden, Getreidefelder und Urwälder verschwinden immer mehr.

Die Weltbevölkerung wächst und Soja kann den Hunger der Massen - unter kräftigem Einsatz von genverändertem Saatgut und Chemikalien - stillen, das hoffen zumindest die Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln.

Doch jetzt sind Einheimische in Argentinien krank oder gestorben, vermutlich wegen gespritzter Pestizide auf Sojafeldern. Mütter haben sich zusammengeschlossen und kämpfen für ihre kranken Kinder.

Die „Mütter von Ituzaingó" in Argentinien haben ihre Leidensgeschichte dokumentiert, Prozesse geführt und 2011 auch den ersten gegen die Giftspritzer gewonnen. Krebserkrankungen und Geschichten von Menschen, die jung sterben, gehören zum Alltag, und dennoch weisen Sojalobby und Chemiekonzerne alle Vorwürfe zurück. (Autor: Michael Stocks, ARD Rio de Janeiro)

SÜDAFRIKA: Die Brautpreis-App: Der Brautpreis? Archaisch und frauenfeindlich? Scheinbar nicht. Eine südafrikanische Frau möchte ihre Freiheit nicht unter Wert gegen das Eheleben mit Haushaltsführung und Kindern eintauschen. Und dann ist da ja noch der Mann - der treibt den Preis besonders in die Höhe. Drei Kühe? Nur drei Kühe - eine Beleidigung. Doch wie berechnet sich der Brautpreis? Eine App gibt jetzt Antwort: Körpergröße, Schönheit plus Bildung - fertig ist der Endpreis. Dieser technologischen Sachlichkeit steht aber das langsame traditionelle Ritual gegenüber: Bei der Lobola-Tradition werden nicht nur die Vorstellungen über den Brautpreis in Einklang gebracht, sondern auch Bräutigam und Braut und deren Familien kommen einander näher. Dies empfinden viele als Voraussetzung für eine stabile Beziehung. (Autor: Ulli Neuhoff, ARD Johannesburg)

UKRAINE: Heimaturlaub nach einem Jahr an der Front: Die 95. Luftlandebrigade kehrt in ihre Heimatstadt Schytomyr in der Nordukraine zurück. In einem Jahr Krieg an der Front haben die Männer der Eliteeinheit seit dem 8. März 2014 im Donbass gekämpft, auch am Flughafen Donezk. Die meisten der Soldaten waren nur zweimal kurz für einige Tage zuhause, so wie der Offizier Iwan. Demonstrativ schmücken die Soldaten vor der Heimkehr ihre Panzer mit Blumen: Sie sind müde vom Krieg. Als sie dann in ihre heimatliche Kaserne rollen, warten dort schon ihre Angehörigen - es sind bewegende Szenen. Doch die Männer glauben: Die Waffenruhe, der Abzug schwerer Militärtechnik, all das ist nur eine kurze Atempause. Sie befürchten, dass sie bald weiterkämpfen müssen. (Autor: Udo Lielischkies, ARD Moskau)

SCHNAPPSCHUSS: Afghanistan: Einen Anzug, ganz schnell für das Passfoto? Und das ohne Umziehen? Keine Zauberei, sondern ein Trick - und in Afghanistan offenbar üblich. (Autor: Gabor Halász)

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