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Der Elbtunnel: Pionierwerk und Staufalle

Alleine in einer gesperrten Tunnelröhre: Der Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt.
Alleine in einer gesperrten Tunnelröhre: Der Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt. | Bild: NDR/jumpmedientv / Christian Struck

Erzählt wird die Geschichte eines der spektakulärsten Bauwerke in Nordeuropa: des Elbtunnels. Die Bauarbeiten dazu begannen im Juni 1968. Bis dahin floss der Verkehr auf der Nord-Süd-Achse Europas, von Lissabon in Portugal bis hoch nach Stockholm und sogar weiter nach Helsinki, über die Elbbrücken und mitten durch Hamburg. Stress für Anwohner, Straße und Stadt.

Mit Fertigstellung der ersten drei Röhren unter der Elbe ist der Elbtunnel in den 1970er-Jahren der längste Unterwasserstraßentunnel der Welt. Doch schon bald muss eine vierte Röhre her. Das Verkehrsaufkommen in Deutschland nimmt rapide zu. Ab Mitte der 1990er-Jahre wühlt sich die damals größte Tunnelbohrmaschine der Welt (14,2 Meter Durchmesser), von den Hamburgern liebevoll "TRUDE“ genannt, tief unter der Elbe durch.

Das aufwändige Dokudrama erzählt die Geschichte der beiden Phasen des XXL-Baus. Naturgewalten wurden überwunden, Gegner und Befürworter waren im Clinch, Menschen und Häuser wichen dem Bauprojekt und kamen nach Fertigstellung zurück. Genauso wie die Staus. Der Elbtunnel wurde zu einem Bauwerk, das nie die Chance hatte, alle in ihn gesteckten Erwartungen wirklich erfüllen zu können.

Im Film werden Menschen und ihre Geschichten präsentiert, deren Leben der Tunnel verändert hat. Der Chef der Tunnelleitzentrale gibt seltene Einblicke in die Untertage-Welt des Tunnels. Und Mike Krüger verrät seine ganz besondere Beziehung zum Elbtunnel. Er hat in den 1960er-Jahren als Betonbauer und Architekturstudierender auf der Elbtunnelbaustelle gearbeitet und erzählt von seinen Erlebnissen und wie er überraschend zum erfolgreichen Entertainer wurde.

Das Dokudrama arbeitet zum Teil mit bisher unveröffentlichten Foto- und Archivmaterialien. Ergänzt werden sie durch spektakuläre Aufnahmen der drei Bauphasen. Aufwändige Spielszenen führen zurück in die Welt der 1950er- und 1960er-Jahre. Sie erzählen von den Auseinandersetzungen rund um das Großprojekt und von Familien, die den Elbtunnelbau über Jahre ertragen mussten, Häuserräumungen inklusive.

Die Schauspieler Peter Lohmeyer als Hamburger Oberbaudirektor Otto Sill und Nicolas König als Bürgermeister Max Brauer machen die damalige Zeit erlebbar. Alexander Klaws spielt den Vater einer Familie, die vor dem Tunnel weichen musste.

Der Mix aus Spielszenen, seltenem Archivmaterial und spektakulären Bildern vom Tunnel ermöglicht einen faszinierenden Einblick in die Entstehung des "Nadelöhrs im Norden", durch das vermutlich jeder schon mal auf dem Weg nach Norden gefahren ist.

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Norddeutscher Rundfunk
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