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Eco Crimes – Auf der Jagd nach den Piratenfischern

Folge 1

Leere Fischerboote in Tunesien: Illegale Fischer drohen die Küstenregionen leer zu fischen, die traditionelle Küstenfischerei hat das Nachsehen.
Leere Fischerboote in Tunesien: Illegale Fischer drohen die Küstenregionen leer zu fischen, die traditionelle Küstenfischerei hat das Nachsehen. | Bild: WDR / Längengrad Filmproduktion

Das organisierte Verbrechen hat ein neues Betätigungsfeld, das Experten in einem Atemzug nennen mit Waffen- und Drogenschmuggel: "Eco-Crimes" – Verbrechen gegen die Umwelt: illegale Geschäfte mit dem Kostbarsten, was die Natur hergibt oder mit gefährlichen, verbotenen Chemikalien. Schon im Jahr 2008 deckte die international viel beachtete und preisgekrönte Filmreihe "Eco Crimes" die Machenschaften von Schmugglern, Wilderern und Piratenfischern erstmals auf. Jetzt, rund 15 Jahre später, stellt sich die Frage: Was ist aus den Verbrechen von damals geworden? Hat sich die Lage im Kampf gegen "Eco-Crimes" inzwischen verbessert?

Kampf gegen Piratenfischer und illegalen Fischfang

In den 1990er Jahren waren zahlreiche Fangschiffe auf den Weltmeeren unterwegs, die ohne Rücksicht auf Landesgrenzen, Meeresschutzgebiete, Fischbestände oder Schonzeiten riesige Mengen Fisch illegal gefangen haben. Am härtesten gingen die Behörden in Australien gegen die Piratenfischer vor und rüsteten auf. Erst der Einsatz von Kriegsschiffen machte der illegalen Hochseefischerei vor Australien ein Ende. Aber die Filmemacher finden heraus: immer noch stammt jeder 5. weltweit verzehrte Fisch aus "illegalen, unregulierten oder ungemeldeten" Fischereien, wie es im Fachjargon heißt. Wie kann das gehen?

Eine der Praktiken von Piratenfischern: Um die Herkunft der Fische zu verschleiern, werden die Fänge auf hoher See umgeladen.
Eine der Praktiken von Piratenfischern: Um die Herkunft der Fische zu verschleiern, werden die Fänge auf hoher See umgeladen. | Bild: WDR / Längengrad Filmproduktion

Der Film geht auf eine gefährliche Spurensuche und folgt Mitgliedern der Umweltorganisation FishAct nach Tunesien. Hier schnappen illegal operierende Fischerboote den lokalen Fischern die Fänge weg und zerstören mit ihren Schleppnetzen die empfindlichen Seegraswiesen vor der Küste. Die illegal gefangenen Garnelen werden auf lokalen Fischmärkten mit den für den Export notwendigen Papieren ausgestattet und landen schließlich "legal" auf den Esstellern in der EU.

Militär gegen Piratenfischer: Das harte Durchgreifen der Behörden in Australien hat die Piratenfischer vertrieben.
Militär gegen Piratenfischer: Das harte Durchgreifen der Behörden in Australien hat die Piratenfischer vertrieben. | Bild: WDR / Längengrad Filmproduktion

Anders als die Australier mit ihren Kriegsschiffen setzen die Behörden in der EU auf Bürokratie und Fangbescheinigungen, um die illegale Fischerei zu bekämpfen. Doch in den Augen vieler Experten reicht das bei weitem nicht aus. Wo diese bürokratischen Maßnahmen versagen, werden Umweltschützer aktiv. Die Organisation "Sea Shepherd" patrouilliert mit eigenen Schiffen vor den Küsten Westafrikas und in der deutschen Ostsee, um illegale Fischereimethoden aufzudecken und Alarm zu schlagen. Der Film zeigt: Die Piratenfischer haben die australischen Gewässer verlassen – und wildern jetzt fast ungestört in anderen Meeresgebieten.

 

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Westdeutscher Rundfunk
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