SENDETERMIN Di., 12.09.23 | 00:05 Uhr | Das Erste

ARD History: Kinder des Exils

Flucht vor Pinochet

Am 11. September 1973 stürzte Armeegeneral Augusto Pinochet mit einem blutigen Militärputsch die Regierung des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende in Chile. Wie erging es Kindern, die damals mit ihren Eltern in die Bundesrepublik und die DDR geflohen sind? Ein Film über die Folgen von Gewaltherrschaft, Exil, Integration und die Suche nach Identität. - Paulo mit seinen Eltern im Exil in Rostock.
Paulo mit seinen Eltern im Exil in Rostock. | Bild: rbb / Paulo Martin

Am 11. September 1973 stürzte Armeegeneral Augusto Pinochet mit einem blutigen Militärputsch die Regierung des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende in Chile. Wie erging es den Kindern, die damals mit ihren Eltern in die Bundesrepublik und die DDR geflohen sind? Ein Film über die Folgen von Gewaltherrschaft, Exil, Integration und die Suche nach Identität.

Dem Sturz der demokratisch gewählten Regierung folgt eine Welle des Terrors gegen die Mitglieder der Volksbewegung Unidad Popular, die Gewerkschaften und linke Journalisten. Die Pressefreiheit wird abgeschafft. Zehntausende Menschen werden verhaftet, brutal gefoltert und über 3.000 werden ermordet. Hunderttausende fliehen ins Ausland. Darunter sind viele Familien mit kleinen Kindern.

Die heute erwachsenen Exilkinder berichten aus unterschiedlichen Perspektiven von ihrer Flucht und dem Leben in der Emigration. Da ist zum Beispiel Claudia, die direkt nach dem Putsch mit ihrem kleinen Bruder Rodrigo, dem heutigen Gitarristen der "Ärzte", ein halbes Jahr im Untergrund in Valparaiso überlebt. Ihr Exil beginnt 1974 in Hamburg. Im selben Jahr findet Camilo mit seiner Familie Zuflucht in Ost-Berlin. Sein Vater gehört zu den Tausenden Menschen, die im Estadio Nacional inhaftiert und grausam gefoltert wurden. 17 Jahre dauert die Gewaltherrschaft der Militärjunta in Chile, unterdessen wachsen die Exilkinder in der deutschen Kultur auf, die sie prägt und ein Teil von ihnen wird. Andrea studiert in Dresden und kehrt 1989 als Ingenieurin nach Chile zurück, in eine patriarchalische Gesellschaft. "Du kommst zurück aus Deutschland, wo du mit dem Bewusstsein der Selbstbestimmung der Frau aufgewachsen bist. Dieses Selbstbewusstsein aufrechtzuerhalten war vor allem am Anfang schwer. Die Männer hier verstehen einfach nicht, dass wir anders geprägt sind."

Am 11. September 1973 stürzte Armeegeneral Augusto Pinochet mit einem blutigen Militärputsch die Regierung des sozialistischen Präsidenten Salvador Allende in Chile. Wie erging es Kindern, die damals mit ihren Eltern in die Bundesrepublik und die DDR geflohen sind? Ein Film über die Folgen von Gewaltherrschaft, Exil, Integration und die Suche nach Identität. - Geschwister Perelman im Exil in Dresden.
Geschwister Perelman im Exil in Dresden. | Bild: rbb / C. B. Perelman

Für die Exilkinder spielen die Frage der eigenen Identität und die Anforderungen an die zweite Generation des Exils eine bedeutende Rolle: Wer bin ich und wo gehöre ich hin? Wie sollen Erinnerungen weitergegeben werden? Welche Motive sind es, die für das Bleiben in Deutschland oder das Rückkehren nach Chile ausschlaggebend sind?

Die Geschichte der "Exilchilenen" und ihrer inzwischen erwachsenen Kinder nimmt die Schicksale der bis zum heutigen Tage von Flucht betroffenen Menschen quasi vorweg. Wie ergeht es der zweiten Generation von geflüchteten Menschen? In Deutschland bzw. nach Rückkehr in die (fremde) Heimat?

Ein Film von Thomas Grimm

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Rundfunk Berlin-Brandenburg
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