Mo., 22.05.23 | 00:05 Uhr
Das Erste
Druckfrisch-Musikerin des Monats: Malva
"druckfrisch"-Musikerin des Monats Mai ist Malva, eine nur 20-jährige Sängerin aus München, die mit ihrer betörenden Stimme es schon jetzt vom staatlich geförderten Pop-Talent über den Geheimtipstatus zur veritablen deutschen Musik-Hoffnung geschafft hat. Zunächst hat sie beim Münchner Kult-Label Trikont eine Debut-LP veröffentlicht, die gefährlich souverän zwischen Chanson und Song, Englisch, Französisch und Deutsch hin und her mäandert. Auf ihrem Soundcloud-Account kann man hören, dass sie von Nico bis hin zu Libertines jede Art von Musik mit ihrer Stimme zu ihrer eigenen machen kann. Wenn sie dann berühmt ist, werden Sie sich erinnern, wo Sie sie zuerst gesehen haben ... in "druckfrisch".
Begonnen hatte die 194. Ausgabe unserer Sendung mit einem fast vergessenen, höchst eigenwilligen Filmkomponisten, der aus dem von höchst eigenwilligen Filmkomponisten wimmelnden Land Italien stammt und Bruno Nicolai heißt (1926-1991). Sein Stück "Allora, Il Treno" stammt von einer obskuren Platte aus dem Jahr 1975, die ausschließlich Musik für Eisenbahnreisen versammelt. Nicolais ebenfalls höchst eigenwillige Filmographie reicht von unfassbaren Klassikern wie "When Women Lost Their Tails" (mit der spärlich bekleideten Senta Berger) über "Count Dracula" von Jesùs Franco bis … nun bis jetzt zu "druckfrisch".
Daraufhin machen wir einen unserer seltenen Ausflüge in die klassische Musik. Samuel Barbers "Adagio For Strings" wurde schon beim Begräbnis von Albert Einstein gespielt, aber fand auch schon Verwendung als Filmmusik in so unterschiedlichen Filmen wie "Platoon" oder "Amélie" … oder jetzt eben für die Ruinen von Pompeji in "druckfrisch".
Apropos Italien: Auch Blixa Bargeld ist von der stupenden Wirkungskraft italienischer Musiker fasziniert und bringt seit Jahren immer einmal wieder Duoplatten mit Teho Teardo heraus, der selbst gerne Filmmusiken schreibt oder mit britischen Rockbands (Placebo) tourt. Nicht immer nehmen sich die beiden gut situierten Männer so ernst wie hier in dem Song "A Quiet Life". Da werden in der Zusammenarbeit schon einmal die Untiefen von "Mi Scusi" ausgelotet, kunsthandwerklich Neil Young gecovert oder auch ganz bedeutungsschwanger Texte "vorgetragen". Aber das sind wir ja gewohnt … in "druckfrisch".
Zeit die Ohren etwas durchzublasen: Ganz weit weg führt uns der Schlusssong: Rory Gallaghers "A Million Miles", der nicht nur das Lebensgefühl unseres stets reisenden Realisators recht gut wiedergibt, sondern ihm im Auto von seiner Playlist "alphabetgeschuldet" immer wieder als erstes vorgespielt wird. Es wurde also Zeit ihn also einmal zu verwenden … vor allem wenn man an einem neapolitanischen Strand hinaus in die Sommerpause wandelt.
Andy Ammer
Titel | Interpret |
---|---|
Allora, Il Treno | Bruno Nicolai |
Adagio for Strings | Leonard Bernstein & Los Angeles Philharmonic Orchestra |
Dance with The Devil | Malva |
A Quiet Life | Teho Teardo & Blixa Bargeld |
A Million Miles | Rory Gallagher |
Stand: 21.05.2023 18:05 Uhr
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