SENDETERMIN So., 03.12.23 | 23:35 Uhr | Das Erste

Druckfrisch-Musiker des Monats: Chuck Berry

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Druckfrisch-Musiker: Chuck Berry | Video verfügbar bis 03.12.2026 | Bild: ARD

"Tell Tschaikowski the News!" – "druckfrisch"-Musiker des Monats wird der unsterbliche Chuck Berry, den wir aus dem digitalen Nirwana heraus in unser virtuelles Studio eingeladen haben. Die ersten Akkorde seines 56er Hits "Roll Over Beethoven" sind inzwischen so ikonisch wie die ersten Töne der 5. Symphonie des von ihm besungenen Komponistenkollegen Ludwig. Ein Welthit wurde dieser Song natürlich erst, als ein gewisser weißer Brite namens John Lennon ihn Weihnachten 1962 erst im Hamburger Starclub und dann auf der zweiten LP seiner Band The Beatles zu Gehör brachte. Der Sage nach fiel Chuck der Song ein, weil seine Schwester dauernd das heimische Klavier mit ihren klassischen Übungen belegte. Klassisch!

Begonnen hatte die Sendung (außer mit dem Start von Apollo 8 am 21. Dezember 1968) mit einem Song der Schweizer Band, die auf den durch und durch merkwürdigen Namen Löwenzahnhonig hört, der für alles außer einer Weltkarriere stehen kann. Als wären sie ein Albatros, bringen sie eine samtig zärtliche Gitarre zum Singen, streicheln dazu das Schlagzeug, pinseln einen Bass und nennen den Song dann "Möwe". Wir waren beim ersten Ton bezaubert, sind der Band hoffungslos verfallen. Ein echter Tip. Wir arbeiten daran, die drei nächstes Jahr in die Sendung zu bekommen. Brotaufstrichig!

Dann darf unser Regisseur sein Faible für gesungene Unsinnstexte ausleben. Diesmal mit dem Song "Boom Babba Do Ba Dabba“ der dänischen Hillbillypunkband Powersolo. Angeblich sind die Songs der Band schon in über 70 Hollywood-Filmen verwendet worden. Das können wir nicht bestätigen, allerdings dass ihre Krafthymnen wunderbar dazu geeignet sind, aus alltäglichen Szenen wie fotografierenden Touristen schöne Clips zu machen. Kraftvoll!

Nach der Schweiz, Dänemark und den USA landen wir in Pakistan, wo Rahat Fateh Ali Khan, der Neffe und Schüler von Nusrat Fateh Ali Khan, der zu Lebzeiten (und wie dieser auch danach) als ein größerer Star als Elvis galt. Nur durch ihn (und Peter Gabriel, der ihn 1988 entdeckte) ist der Qwwali-Gesang der Sufis weltweit bekannt geworden. Nusrats Konzerte dauerten Stunden, jeder seiner Gesänge über 25 Minuten … sein kleiner Neffe Ratah hat schon einmal (so wie hier) Gesänge für Bollywood-Filme geliefert, die etwas eingängiger, aber nicht weniger faszinierend sind. Familiär!

Und zum Schluss das vielleicht merkwürdigste musikalische Ereignis des Jahres. Der Hip-Hop-Superstar André 3000, der zusammen mit seinem Kollegen Big Noi mit OutKast 2003 das erfolgreichste Hip-Hop-Album aller Zeiten vorgelegt hatte … und dann so gut wie verstummt ist. Jetzt – 20 Jahre später – hat er ein Solo-Album veröffentlicht, das den programmatischen Titel trägt: "I Swear, I Really Wanted to Make a ‚Rap’ Album but This Is Literally the Way the Wind Blew Me This Time" und hauptsächlich aus Plattenseitenlangen ambienten Flötenklängen besteht. Auch davon gibt es leider nur eine Minute. Diese allerdings klingt so wie das ganze grandiose Album. Der Rest ist Raumfahrt: "God bless all of you on this good earth!".

Andy Ammer

TitelInterpret
MöweLöwenzahnhonig
Boom Babba Do Ba DabbaPowersolo
Roll Over BeethovenChuck Berry
(Paap) Mann Ki LaganRahat Fateh Ali Khan
The Night in Hawaii when I turned into a Panther and started this low Register Pouring …André 3000

Stand: 06.12.2023 15:55 Uhr

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