So., 17.03.24 | 23:35 Uhr
Das Erste
Fien Veldman: "Xerox"
Drucken – Fehlercode – Papierstau: Das Leben der jungen Bürokraft ist eintönig und stumpfsinnig. In einer Welt voller pseudo-wichtiger Bullshit-Jobs und einer Hackordnung, die nur oberflächlich von modischem Managementgesäusel kaschiert wird. Selten hat eine Autorin die sinnentleerte urbane Bürowelt so eindringlich beschrieben wie die Niederländerin Fien Veldman in ihrem hochgelobten Debütroman "Xerox". Wie fühlt es sich an, wenn man aus einfachen Verhältnissen kommt, einen Bürojob annimmt und bald schon spürt, dass hier alle ihren Platz haben, alle ihre Codes verstehen, nur man selber ahnt, dass man nie dazugehören wird? Wenn am Arbeitsplatz nur der Drucker einem zuhört? Früher dachte die Ich-Erzählerin, im prekären Milieu ihrer Kindheit habe sie am Rand gelebt. "Jetzt, nach meiner Integration in die Bürogesellschaft, werde ich von der Zentrifugalkraft der Existenz erst so richtig an den äußersten Rand der Gesellschaft gedrängt."
Stand: 17.03.2024 15:59 Uhr
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