Darsteller:innen und ihre Rollen
Aljoscha Stadelmann (spielt Gernot Schaballa)
Dieser Tatort ist ein Film, wie aus einer Spiegelrealität, eine Art Antithese zum klassischen „Verbrechen-aus-Leidenschaft-Film“. In einer (David)lynchartigen „Tatort“-Welt existiert die Liebe nur noch in einer pervertierten Form. Und in dieser abstoßenden, unwirtlich pervertierten „lieblosen“ Welt, kann die objektiv ekelhafteste Figur, der quasi durch das Bild hindurch stinkende Schaballa, plötzlich dann doch wieder „Hoffnungsschimmer“ sein. Ein riesenhaftes Baby, ein eisschleckendes sabberndes Monstrum mit Bauarbeiterdekolleté in der einzigen Liebesszene dieses Films, als sympathischste aller möglichen Realitäten zu spielen, als Alternative zu etablieren, hat mich besonders gereizt.
Dirk Martens (spielt Joachim Conradi)
Mich hat die Rolle insofern gefordert, als dass ich mich in eine mir komplett fremde Welt reindenken musste, ohne diese aber zu bewerten. Als Schauspieler eine solche Figur zu verkörpern, war definitiv auch eine neue Erfahrung. Nicht zuletzt gibt es in dem Film auch unerwartete Wendungen – sehr spannend also! Gerne möchte ich die schöne Zusammenarbeit mit Anne Zohra Berrached hervorheben, da diese mir unglaublich viel Vertrauen in meinem Spiel entgegengebracht hat.
Matthias Matschke (spielt Thomas Kramer)
Die Figur versucht das Unmögliche: Zwei Familien auf einmal glücklich zu machen – und sich noch dazu. Es ist etwas besonders Spannendes für Schauspielerinnen und Schauspieler, eine einfache Figur mit komplexen Problemen zu verkörpern. Man ist und bleibt ein Sisyphos.
Ulrike Krumbiegel (spielt Sybille Dobeleit)
Meine Rolle Sybille Dobeleit ist eine Frau, die seit 40 Jahren in einer Ehe mit demselben Mann lebt, der ihr ein schönes Zuhause und Sicherheit bietet. Allerdings auch ihr Leben voll und ganz bestimmt. Und wir sehen ihr lange nicht an, ob sie darin traurig oder glücklich ist. Eine interessante Spannung.
Thomas Schendel (spielt Burkhard Dobeleit)
Es hat mich an der Figur gereizt, den Weg eines Menschen mitzugehen, für den seine Familie das Wichtigste ist, der alles für ihren Erhalt glaubt tun zu müssen, und nicht begreift, was er damit auslöst.
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