»Die Kommissarin Liv Moormann sagt es eingangs: Auf ihrer Liste der Mordmotive steht die Liebe ganz oben. Dieses Motiv in Krimihandlung zu übersetzen, fand ich spannend. Es ist ja kein so ausgestelltes Töten wie Mord im Affekt, Gier, Rache – der kurze Weg zum Motiv. Ich wollte stattdessen einen längeren Prozess spürbar machen, was vor der Tat oder besser gesagt vor dem Tod lag. Es ist ein Töten mit anderen Mitteln. Langfristiger, vielleicht unbewusster, jedenfalls in Kauf nehmend. Unsere handelnden Figuren sind fatal verstrickt in Fehlannahmen, in Obsessionen, ihre Selbstwahrnehmung ist in tragischster Weise anders als die ihres Umfeldes. Daraus resultiert das Unglück.
Unsere Regisseurin Anne Zohra Berrached hat das meines Erachtens in Auftreten und Aussehen der Figuren eindrücklich zugespitzt, ohne die Figuren zu denunzieren oder zu karikieren. Deren Dilemma bleibt bei allem Recht oder Unrecht dadurch immer spürbar.
Das fordert auch unsere Ermittlerinnen Moormann und Selb heraus. Ihre abgeklärte Distanz geht über Bord und ermöglicht uns einen neuen Blickwinkel und eine weitere Annäherung an dieses junge Team.«
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