Bittersüßes Freudenfest

Am Fürstenhof läuten mal wieder die Hochzeitsglocken. Doch die Freude aller Beteiligten ist dabei auch immer etwas getrübt. Der erfahrene "Sturm der Liebe"-Zuschauer weiß schließlich, dass eine Hochzeit oftmals auch einen Abschied mit sich bringt. Getreu nach dem Motto: Man soll gehen, wenn es am schönsten ist, verlassen Marie und Hendrik in Folge 1021 (Sendetermin 25. Februar) das Fünf-Sterne-Hotel, um sich in London ein gemeinsames Leben aufzubauen. Doch erst wird noch geheiratet – und zwar im kleinen Kreise am Fürstenhof. DasErste.de war bei den Dreharbeiten zur Hochzeit dabei, einem der letzten Drehtage von Annabelle Leip (Marie Sonnbichler) und Golo Euler (Hendrik Bruckner) bei "Sturm der Liebe".

Bei den Dreharbeiten

Heute wird in der Kulisse des Blauen Salons gedreht. Ein großer Tisch ist festlich eingedeckt, die Servietten darauf kunstvoll gefaltet. Aber so ganz scheinen die Damen von der Requisite noch nicht zufrieden zu sein mit ihrem Werk. Da wird noch am Faltenwurf der Tischdecke getüftelt und das Tuch mit Nadeln festgesteckt. Jedes Detail muss schließlich stimmen. Aber schaut der "Sturm der Liebe"-Zuschauer wirklich auf den Wurf einer Tischtextilie, wenn im selben Raum eine wunderschöne, junge Braut in schmuckem Hochzeitsdirndl steht?
Zum festlichen Anlass trägt Annabelle Leip ihre Haare heute hochgesteckt, ein paar Korkenzieherlocken fallen ihr frech ins Gesicht. Das ausgefallene, weiße Festtagsdirndl mit feinen, transparenten Puffärmelchen steht ihr fantastisch. In der Hand hält sie einen kleinen, bescheidenen Strauß aus Rosen. Und auch Golo sieht in seinem eleganten, grauen Anzug sehr gut aus.

Tränen der Rührung

"Und bitte", ruft Regisseur Dieter Laske und gibt damit das Zeichen, dass die Dreharbeiten zur Hochzeitsszene beginnen. Hildegard und Alfons Sonnbichler, gespielt von Antje Hagen und Sepp Schauer, stehen vor dem Hochzeitspaar. Dahinter sind die Hochzeitsgäste versammelt: Tanja (Judith Hildebrandt), Simon (René Oltmanns), Nils (Florian Stadler) und die schwangere Emma (Ivanka Brekalo). Hildegard wird heute als stellvertretende Bürgermeisterin ihre Tochter mit Hendrik vermählen. Sie beginnt ihre Rede mit den Worten: "Es ist nicht unsere Aufgabe, uns näher zu kommen. Ziel ist es, einander zu erkennen." Und schon purzeln die ersten Tränen bei Hildegard. Mit gebrochener Stimme erklärt sie weiter, dass man stets auf der Suche nach einem Gegenstück, einer Ergänzung sei. "Ihr habt Euch gefunden", ist sich Hildegard sicher. Da wird es einem beim Zuhören ja ganz warm ums Herz!

"OK, sehr schön, wunderbar", der Regisseur springt glücklich ins Bild und fügt hinzu: "Bitte Umbauen für die nächste Szene." Puh, wie unromantisch! Gern hätten wir noch etwas länger den Weisheiten von Hildegard gelauscht und in Sentimentalitäten geschwelgt.

Pure Schauspielkunst?

In der kurzen Umbaupause möchten wir gerne von Antje Hagen wissen, ob das "bloß" Schauspieltränen waren oder ob sie auch persönlich gerührt ist. "Ganz ehrlich? Ich werde von meinen Kollegen darum beneidet, auf Kommando weinen zu können – was jetzt nicht bedeutet, dass ich nicht traurig bin, dass Annabelle und Golo das 'Sturm der Liebe'-Team verlassen", erklärt Antje Hagen. Das seien einfach zwei verschiedene Dinge. "Das eine ist schauspielerisches Handwerk: Ich tauche in die Situation ein und weine, wenn die Szene gut geschrieben ist." Das andere sei ihr persönlicher Abschiedsschmerz. "Annabelle und ich haben uns unendlich gut verstanden", so die Schauspielerin. Als Annabelle damals für die Rolle der Marie gecastet worden sei, habe sie sich sehr dafür eingesetzt, dass sie die Rolle bekommt. "Wir haben sehr gut miteinander spielen können. Annabelle ist mir, seitdem sie im Oktober 2008 zu uns stieß, sehr ans Herz gewachsen", gibt die Darstellerin zu. Annabelle sei überaus talentiert, genau wie Golo. "Aber es ist gut, wenn sich junge Schauspieler nicht zu früh auf eine Rolle festlegen und ihren Weg weiterverfolgen. Ich wünsche beiden von ganzem Herzen das Beste", erklärt Antje Hagen. Eins wollen wir aber noch gerne von der "Sturm der Liebe"-Darstellerin wissen: Wird es jetzt still werden im Hause Sonnbichler? "Ruhig wird es da nie." Antje Hagen lacht und fährt fort: "Da wohnen ja immer irgendwelche Leute."

Echte Rührung

Judith Hildebrandt, die Darstellerin der Tanja, ist noch ganz ergriffen von den schönen Worten, die die Drehbuchschreiber ihrer Kollegin Antje Hagen für die Trauung in den Mund gelegt haben. "Der Text hat mich richtig gerührt und zum Nachdenken gebracht", gibt Judith unumwunden zu. So quirlig beide sind, so tiefsinnig und herzlich sind sie auch – Schauspielerin wie Rolle. "Für Tanja ist es sehr schwer, dass Marie nach London zieht. Gerade hat sie in ihr wieder eine Freundin gefunden. Auch als Judith ist es für mich traurig, dass Annabelle geht. Die Chemie zwischen uns hat von Anfang an gestimmt. Deswegen hätte so gerne noch viele Szenen mehr mit ihr genossen", schwärmt Judith. "Ich hoffe, dass Annabelle bald wiederkommt!"

Komödienstadl?

Auch Sepp Schauer (Alfons Sonnbichler) sieht den Abschied seiner beiden Kollegen mit einem weinenden und lachenden Auge entgegen – auch wenn bei ihm bisher beide Augen trocken blieben. "Alfons hätte seine Tochter gerne hier behalten", weiß der Schauspieler. Als Privatmensch kann er nur sagen: "Es war schön, mit den beiden zu spielen. Golo zum Beispiel ist ein sehr lustiger Mensch mit viel komödiantischem Talent." Sepp Schauer muss es ja wissen, schließlich hält er doch neben seiner Rolle in "Sturm der Liebe" auch kabarettistische Lesungen.

Und was meint Golo zu den Plänen, die sein Kollege für ihn schmiedet? Golo lacht. "Gegen eine Komödie hab ich nichts. Aber erst mal spiele ich bis 6. März eine Hauptrolle in dem Stück 'Cosmic Baseball' am Gostner Hoftheater in Nürnberg. Das ist ein Beat-Generation-Projekt und weniger Klamauk. Ich freu mich riesig darauf." Gar kein Abschiedsschmerz von "Sturm der Liebe"? "Na klar bin ich traurig, dass ich die ganz Bande hier nicht mehr sehen werde", erklärt Golo und knufft dabei seinen Kollegen Florian Stadler freundschaftlich in die Seite. Was macht der eigentlich hier? Schließlich ist sein Rollen-Alter-Ego Nils Heinemann doch der Verflossene von Marie. "Das hat sich doch alles längst in Wohlgefallen aufgelöst", erklärt Florian. Das müsse schließlich schnell gehen bei "Sturm der Liebe". "Eine Woche Trauer, dann ist alles meist wieder Okay. Es würde den Zuschauern sicher schnell langweilig werden, wenn immer alles endlos auserzählt werden müsste. Außerdem hat hier eh jeder mit jedem was", schelmisch zwinkert Florian mit seinen Augen. Dann wird der "Sturm der Liebe"-Fitnesstrainer aber doch ein wenig ernster: "Spaß beiseite: Ich werde Annabelle und Golo ganz schön vermissen." So wie die Zuschauer sicher auch.

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