Fr., 20.06.14 | 13:00 Uhr
Immer mehr Menschen fliehen vor Krieg und Gewalt
Mehr Flüchtlinge gab es nur im Zweiten Weltkrieg
Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg waren so viele Menschen auf der Flucht. 51,2 Millionen Vertriebene zählte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, fast sechs Millionen mehr als im Jahr zuvor. Die gestiegenen Flüchtlingszahlen machen sich auch in Deutschland bemerkbar.
Die meisten Menschen fliehen vor der Gewalt in vier Gebieten:
Afghanistan
Kämpfe und Terroranschläge: Rund 2,6 Millionen Afghanen haben im Ausland Zuflucht gesucht. Die meisten von ihnen sind in die Nachbarstaaten Pakistan und Iran geflohen. Diese beiden Nationen haben die meisten Vertriebenen weltweit aufgenommen. Seit mehr als drei Jahrzehnten stammen jedes Jahr wieder die meisten Flüchtlinge aus Afghanistan.
Syrien
Bürgerkrieg und Verwüstung: Fast 2,5 Millionen Syrer sind aus ihrem Land geflohen. Weitere 6,5 Millionen sind innerhalb der Staatsgrenzen auf der Flucht, schätzen die Vereinten Nationen. Nachbarstaaten wie die Türkei, Ägypten, Jordanien und vor allem der Libanon sind kaum noch in der Lage, diese riesige Anzahl von Hilfsbedürftigen zu unterstützen.
Zentralafrika
Machtkämpfe und marodierende Milizen: Eine Million Menschen in der Zentralafrikanischen Republik konnten nicht in ihrer Heimat bleiben. Die meisten von ihnen flohen zu Fuß in entlegene Gebiete oder die Nachbarländer. Doch auch dort regiert die Gewalt: In der Demokratischen Republik Kongo waren ebenfalls fast eine Million auf der Flucht, und auch aus dem Sudan flohen mehr als 75.000 Menschen.
Irak
Der jüngste Brennpunkt: Der Vormarsch militanter Sunniten hat nach ersten Schätzungen 1,2 Millionen Iraker dazu veranlasst, ihre Heimat zu verlassen. Viele suchen Schutz in den Kurdengebieten im Nordosten des Landes, andere versuchen, in die Türkei oder den Iran zu gelangen.
Stand: 15.04.2015 08:04 Uhr
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