Pressemeldung vom 20.08.2022

Nach Recherchen von REPORT MAINZ: Regionalschlachthof im baden-württembergischen Backnang schließt vorerst seinen Schlachtbetrieb

Die Einstellung des Schlachtbetriebs erfolgte, nachdem ein Reporter des ARD-Politikmagazins am vergangenen Dienstag die Verantwortlichen des Schlachthofs mit Bildmaterial konfrontiert hatte.

Die Aufnahmen wurden von einer Tierrechtsorganisation gedreht. Sie zeigen unter anderem, dass Rinder vor der Schlachtung nur unzureichend betäubt wurden. Kurz nach Sichtung des Videomaterials hatten die Verantwortlichen des Unternehmens, gemeinsam mit ihren Anwälten, entschieden, die Schlachtung einzustellen. Dies gab die Firma gestern in einer Pressemitteilung bekannt.

Darin heißt es:

"Nach Ansicht des Videos haben wir uns noch am selben Tag dazu entschlossen, die Schlachtung in unserem Betrieb unverzüglich auszusetzen und zur Aufklärung des Sachverhaltes einen unabhängigen Gutachter hinzuzuziehen. Auf den Aufnahmen zu sehende zwei Mitarbeiter haben wir bis zur Aufklärung der Vorwürfe unter Fortzahlung der Bezüge mit sofortiger Wirkung freigestellt. Dazu werden wir alles Erforderliche unternehmen und etwa die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch intensiver zu schulen sowie Arbeitsprozesse verbessern. Die Optimierung der baulichen Gegebenheiten ist in Teilen bereits vorgenommen und in Teilen beauftragt. Wir betonen, dass alle getroffenen Maßnahmen aus freiwilliger unternehmerischer Entscheidung erfolgen."

Bei dem Unternehmen im Rems-Murr-Kreis handelt es sich um ein Familienunternehmen in vierter Generation mit rund 140 Mitarbeitern.

Hintergründe und einen ausführlichen Bericht zu dem neuen Schlachthofskandal in Baden-Württemberg sendet Das Erste am kommenden Dienstag um 21:45 Uhr in REPORT MAINZ.

Stand: 20.8.2022, 11.10 Uhr