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Kalifornien: Wettstreit der Roboter

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Kalifornien: Wettstreit der Roboter | Bild: ARD

Sie heißen Chimp, Helios, HRP2 oder Atlas. Und sind gekommen, um die Welt zu retten.

Ein Roboter
Ein Roboter | Bild: Bild: BR

Na ja, bis dahin ist es vielleicht noch ein weiter Weg, aber die Richtung ist schon mal vorgegeben: Wie können Roboter bei Katastrophen künftig in Gebieten helfen, die für Menschen zu gefährlich sind? Stichwort: Fukushima.

Fukushima als Szenario

Das wollte auch DARPA wissen, die Forschungsabteilung des US-Verteidigungsministeriums, und stellte nicht nur 3,5 Millionen Dollar Preisgeld in Aussicht, sondern auch höchste Ansprüche an die Teilnehmer: auf dem Hindernisparcours müssen die Roboter so verschiedene Aufgaben hintereinander erfüllen wie Türen öffnen, Ventile zudrehen oder Löcher fräsen. Gesteuert und angewiesen werden die Maschinen dabei per Funk aus mehreren hundert Metern Entfernung.

Für die Endrunde dieses internationalen Technikturniers qualifiziert: auch zwei deutsche Finalisten. Von der Uni Bonn Team Nimbro Rescue und von der TU Darmstadt Team Hector. Letzte Checks vor dem ersten von zwei Durchläufen. Die Südhessen hatten nur drei Monate Vorlauf, entsprechend groß die Anspannung.

Johnny 5 geht auf die Strecke

In der Arena östlich von Los Angeles wird es ernst für Roboter Johnny 5. Die erste Aufgabe – Auto fahren – meistert er bravourös. Auch die Tür bekommt er auf. Doch dann passiert es... – ein mechanischer Defekt – den Team Hector bis Ablauf der Zeit nicht mehr repariert bekommt. Zum Trost – vielen der anderen Teams ergeht es nicht besser.

Gill Bratt
Gill Bratt | Bild: Bild: BR

Die menschlichen Errungenschaften der Evolution besser zu kopieren, ist das Eine. Das Andere ist die Frage: geht es hier wirklich nur darum, welche Katastrophen- oder Alltagshilfe Roboter eines Tages leisten können? Immerhin steckt hinter dem Wettbewerb das Pentagon. Sie wirken jetzt schon martialisch – sehen so etwa die Soldaten der Zukunft aus? Gill Bratt, Leiter DARPA Robotics Challenge, ist für die richtungsoffene Entwicklung von Technologie: 

»Wir haben alle die Terminator-Filme gesehen, und Frankenstein‘s Monster. Und es liegt in unserer Natur, uns erstmal vor einer Maschine zu fürchten, die aussieht wie ein Mensch, und wir verstehen nicht, was sie denkt. Die grundlegende Technologie ist aber für alle möglichen Zwecke nutzbar. Und es liegt dann an uns, an der Gesellschaft, zu entscheiden, wie man diese Technologie letztlich anwendet. Sie aber von vorneherein zu unterdrücken, kann nicht die Antwort sein.«

Sieger und Verlierer

Eine Antwort auf die Hardwareprobleme von Johnny 5 findet Team Hector auch am zweiten Tag nicht. So endet dieser Lauf erneut vor der Tür des Parcours. Doch die Enttäuschung stecken sie schnell weg. Sie werden weitertüfteln – überzeugt, dass der Nutzen der Robotertechnologie die Risiken überwiegt.

Roboter Momaro
Roboter Momaro | Bild: Bild: BR

Beim Team aus Bonn dagegen läuft es zunächst hervorragend. Ihr Roboter Momaro liegt nach dem ersten Lauf sogar auf einem Podestplatz. Als Vierbeiner bringt er deutlich mehr Stabilität an den Start. Doch am Ende landet Momaro auf dem undankbaren vierten Platz. Es gewinnt eine Mannschaft aus Süd-Korea.

Offensichtlich gibt es noch eine Menge solcher Stellen – aber eines ist deutlich geworden: sie arbeiten eifrig daran, dass Science Fiction Wirklichkeit wird.

Autor: Ingo Zamparoni, ARD Washington

Stand: 06.02.2019 09:02 Uhr

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