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Klimasünder China: "Spitze" bei CO2

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Klimasünder China: "Spitze" bei CO2 | Bild: picture alliance / Photoshot

Natur, nur drei Autostunden von Peking entfernt. Doch der Umweltaktivist Zhang Junfeng weiß, dass die Idylle trügt: das Flussbett trägt fast kein Wasser mehr. Seit zwei Jahrzehnten dokumentiert er das immer spärlichere Leben in den Tümpeln um Peking: Verschmutztes Grundwasser, schlechte Luftqualität – inzwischen Alltag in und um Chinas Großstädte. Jeder schaut täglich die aktuellen Daten der Luftqualität nach.

So sah die Luft in Peking vor vier Jahren aus: Bilder vom Mittag, doch es sieht aus als sei es Abend. China ist der größte Luftverschmutzer weltweit. Lange setzte das Land nur auf Kohle. Doch inzwischen werden keine neuen Kohlekraftwerke mehr gebaut. Seit 2013 stagniert der Kohleverbrauch.

Öffentlicher Druck durch Messdaten

Von vielen Industrieanlagen werden die Abgase in Echtzeit geprüft und die Werte onlinegestellt. Ma Jun sammelt diese Millionen Daten in einer App. Für jeden ist nun sichtbar, wer die Werte überschreitet.

China sei die Fabrik für die ganze Welt. Auch daher gebe es viele Abgase. Umso wichtiger ist für Ma Jun, dass sich auch internationale Konsumgüterhersteller wie Dell, Adidas oder H+M um die Umweltbilanz ihrer Zulieferer kümmern.

Ein Hauptklimakiller: Stahl- und Zementfabriken. Chinas Wohlstand wächst rasant und damit die Infrastruktur. Innerhalb von drei Jahren hat das Land so viel Zement verbaut wie die USA innerhalb des gesamten 20. Jahrhunderts. Und der Bauboom geht weiter.

Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch

Dazu zählt auch dies: die größte Solaranlagen der Welt. Kein anderes Land investiert so viel Geld in erneuerbare Energien wie China. Solarstrom ist inzwischen günstiger als Kohlestrom.

Zurück in den Bergen in der Nähe Pekings. Zhang Junfeng ist zuversichtlich, dass sich China in die richtige Richtung entwickelt. Derzeit ist der CO2-Verbrauch pro Kopf in seinem Land nur halb so hoch wie in den USA. So soll es bleiben, findet er. Wachsender Wohlstand und Umweltschutz: viele sehen das als Gegensatz, meint Zhang Junfeng. Mit seinen Fotos will er dokumentieren, dass schöne Natur auch Wohlstand ist.

Autorin: Tamara Anthony, ARD Peking

Stand: 08.10.2019 15:33 Uhr

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