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Kuba: Vier "Ehefrauen" für den Wandel

PlayFrauen sitzen an einem Tisch und besprechen sich.
Kuba: Vier "Ehefrauen" für den Wandel | Bild: BR / Marie-Kristin Boese

Heiße Rhythmen, schöne Menschen: Kuba als Sehnsuchtsort für den Jetset. So verkaufen sie ihr Land, Unternehmerinnen, die Luxus-Reisen organisieren, Exotinnen im sozialistischen Staat.
"Fourwives", heißt ihre Firma, "vier Ehefrauen", weil sie sich so gut kennen. Patricia Morgovsky ist US-Bürgerin, die anderen sind von hier: "Wir wollen zeigen, dass es ein Kuba auf oberstem Niveau und mit einer High-Class-Infrastruktur gibt, schön und interessant, abseits der Klischees."

US-Amerikaner buchten – und feierten hier. Jetzt ist das Stammlokal leer wegen Corona und wegen Donald Trump, sagen sie. Der will Kubas Regierung in die Knie zwingen, kappte viele Flugverbindungen, drohte Kubas Geschäftspartnern mit Klagen.

Arbeiten in Kuba

Als wär’s nicht schwer genug, im Inselstaat mit Großteils gelenkter Wirtschaft – und allgegenwärtigem Verfall. Allem Gegenwind zum Trotz: Die junge Generation wolle das Land neu erfinden – lässig und selbstbewusst.

Viele Probleme sind zudem hausgemacht, Reformen überfällig. Patricia, die Amerikanerin, hofft, dass ein anderer US-Präsident Kuba atmen lässt. Joe Biden würde wohl auf Entspannung setzen wie schon Obama. Damals organisierte sie genau hier Partys: "Ich hoffe, dass der Dialog wiederaufgenommen wird, wie Obama das gemacht hat. Das nützt doch allen, den Kubanern, den Amerikanern."

Derzeit spürt ihre Familie die Einschränkungen. Bei der Geburt der Tochter in den USA konnte Patricias Mann nicht dabei sein, weil er kein Visum bekam. Die Botschaft war zu.

Dass Kubas Regierung sich in der Not etwas bewegt, macht den Jung-Unternehmerinnen Hoffnung: Es soll mehr Freiheiten für Unternehmer geben, eine Währungsreform. Im Einparteienstaat kann das aber dauern. Wäre ein anderer US-Präsident hilfreich? Da haben sie ihren Stolz.

Corona habe das Land schon mal im Griff. Die Insel öffnet sich für Touristen, mit Regeln. Und vielleicht kommen ja auch bald die Amerikaner wieder.

Nichts scheint schwarz-weiß. Selbst wenn Trump gewinnt, werden sie sich damit arrangieren.

Autorin: Marie-Kristin Boese, ARD Mexico City

Stand: 25.10.2020 20:19 Uhr

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