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Kuba: "Skaten ist mein Leben"

PlayZwei Männer begutachten ein Skateboard.
Kuba: "Skaten ist mein Leben" | Bild: Lukas Grimm / BR

"Skaten ist mein Leben. Ich kriege den Kopf frei und vergesse alle Probleme", sagt Orlando Rosales, Skater aus Kuba. Für ihn ist der Sport eine kleine Flucht aus einem Skaten heißt für sie frei sein, Neues probieren, Grenzen überschreiten. Wenn ein Trick gelingt, dann vergisst Orly alles: die Probleme, den Mangel, den Alltag: "Skaten ist mein Leben. Es ist für mich der einzige Weg, zur Ruhe zu kommen. Ich kriege den Kopf frei – und vergesse alle Probleme."

Mehr als ein Sport sei es ein Lebensgefühl, das in Kuba aber viel Kraft kostet: Boards müssen ihnen Freunde aus dem Ausland mitbringen. Und während anderswo Städte Skateparks bauen, haben sie sich Hindernisse in einer verlassenen Schule gezimmert. Das Material spendete eine NGO aus den USA. Manches würden sie gerne sanieren, doch vom Staat gebe es nichts. Und Metallstreben werden zu ihrem Frust immer wieder gestohlen.

Das Kuba draußen bleibt präsent.

Orly zeigt uns Havanna - nur ein paar Straßen abseits der großen Touristenströme. "Skatend siehst Du die Welt noch mal anders, mit mehr Details", sagt er.
Jeder von ihnen hat Bekannte, die Kuba verlassen haben. Der Sport aus den USA ist ihre kleine Rebellion. Vorbei an der Schlange für Benzin, die sich die Straße hinterzieht. Und an der Schlange für Lebensmittel. An zugeteilten Tagen können die Menschen hier etwas kaufen. Und einige mischen sich in unser Interview ein. Doch die junge Generation will sich auch öffnen für die Welt. Dass Kubas alter Verbündeter Russland nun Krieg in Europa führt, kommt hier zwar an, aber nur die eine Version.

Aus dem provisorischen Bücherregal soll heute ein Skateboard für Arian entstehen. Und weil es nichts fertig zu kaufen gibt, pressen sie in Orlys winziger Werkstatt selbst Holzschichten zusammen. Früher hat Orly mit Touristen gebastelt und so Geld verdient. Skater aus den USA, wollten ihren kubanischen Style kennenlernen. Der Austausch – für beide Seiten eine Inspiration. Das Werkzeug hat er ins Land geschafft, als Obama US-Präsident war. Danach wurde es schwierig. Doch jetzt hat Kubas Regierung Erleichterungen verkündet.

Solange machen sie aus Resten etwas Neues: Schmuck aus Skateboardteilen: Ringe, Ohrringe – Grenzen gebe es eigentlich nicht, sagt Orly. Er hat noch viele Ideen, Skateboarden in Kuba groß zu machen. Das Skaten bleibt Orlys kleine Flucht, aus einem komplizierten Alltag.

Autorin: Marie-Kristin Boese, ARD Mexico City

Stand: 05.09.2022 10:05 Uhr

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