Di., 06.05.25 | 23:15 Uhr
Das Erste
Fast gescheitert: Friedrich Merz, Kanzler
Erst im zweiten Wahlgang gewählt, schon beim Start ins Amt beschädigt: Friedrich Merz ist der 10. deutsche Bundeskanzler. Schon vor seiner holprigen Wahl war er umstritten: „Es gab noch nie einen Bundeskanzler, der vor solchen riesigen Erwartungen stand, und gleichzeitig so wenig Zustimmung hatte“, so beschreibt ihn die Journalistin Miriam Lau.
Der Weg in Kanzleramt war für den Sauerländer ein steiniger: Den Fraktionsvorsitz musste er 2002 an Angela Merkel abgeben, 2009 schied er aus dem Bundestag aus. Es folgten Jahre in der Wirtschaft, wo er u.a. auch für die umstrittene amerikanische Investmentgesellschaft BlackRock tätig war. Sein politisches Comeback begann 2018. Nach zwei vergeblichen Anläufen wurde Merz CDU-Parteivorsitzender, dann Fraktionschef, dann Kanzlerkandidat. „Für seine Unterstützerinnen und Unterstützer der ersten Stunde war Friedrich Merz die konservative Galionsfigur, der Hardliner, den sie sich immer gewünscht haben nach der langen Merkel-Ära“, sagt die Journalistin und Merz-Biografin Sara Sievert. Doch viele seien enttäuscht gewesen, als Merz nach der Wahl plötzlich für die Reform der Schuldenbremse und damit die Aufnahme von Milliardenkrediten war. Wer ist der Mann, der der erste Kanzler der Bundesrepublik ohne Regierungserfahrung ist.
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