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Feuer, Flamme, ausgebrannt

Wenn Schule Lehrer krank macht

Prof. Dr. phil. Dr. med. Andreas Hillert
Prof. Dr. phil. Dr. med. Andreas Hillert in der Klinik Roseneck hat sich auf Lehrerpatienten spezialisiert. | Bild: BR

Eine Schuldirektorin, eine Hauptschullehrerin, eine Lehrerin im Gymnasium – alle drei teilen die Liebe zu ihrem Beruf und ein gemeinsames Schicksal: Sie mussten wegen Burn-out Symptomen in Kliniken behandelt werden. Eine aktuelle Statistik hat ergeben, dass jeder dritte Lehrer einmal in seinem Leben glaubt, wegen seines Jobs krank zu werden. Die Dunkelziffer soll noch höher liegen. Was sind die Gründe, dass immer mehr Lehrer an ihrem Beruf verzweifeln?

Ein Lehrer bei einer Therapiebehandlung in der Klinik Roseneck
Ein Lehrer bei einer Therapiebehandlung in der Klinik Roseneck. | Bild: BR

"Ich hatte das Gefühl, total versagt zu haben", erzählt Maria T. von ihrem ersten Tag in der Klinik. Maria T. ist Ende 40, selbstbewusst, seit fast 20 Jahre Lehrerin, bis vor kurzem Schuldirektorin einer Grund- und Hauptschule. "Ich liebe meinen Beruf", betont sie immer wieder. Erst als sie zusammenbrach und der Rettungswagen sie in eine Klinik brachte, merkte sie, dass sie etwas an ihrem Leben ändern muss.

Mühsam lernt sie in der Klinik, ihre eigenen Ansprüche zurückzuschrauben und mehr auf sich selbst zu achten. Maria T. will unerkannt bleiben. Sie befürchtet, dass sie, wenn ihre Krankheit bekannt wird, von Eltern und Schülern nicht mehr respektiert wird.

Für Doris S. sind zwei Jahre vergangen, seit sie sich in Behandlung begab. Aus heiterem Himmel hatte ihr Körper "Alarm" signalisiert. So heftig, dass es kein "Es wird schon irgendwie gehen" mehr gab. Sie musste eine Auszeit einlegen. Jetzt sagt sie von sich, dass sie es geschafft hat. Es war kein leichter Weg zurück ins Klassenzimmer. Viele liebe Gewohnheiten hat sie verändert. Aber sie fühlt sich stabil und unterrichtet wieder.

Steffi R. hat ihren Lehrerberuf nach 30 Jahren aufgegeben. Die Gymnasiallehrerin für Französisch und Sport sah nach zwei Krankenhausaufenthalten keine Chance mehr, den in den letzten Jahren immer stärker werdenden Druck auszuhalten. Sie schulte um und arbeitet heute als Yogalehrerin.

Der Film von Alexia Späth erzählt von Lehrern, die der geliebte Beruf krank gemacht hat, fragt nach Gründen und sucht nach Lösungen.

Film von Alexia Späth

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