So., 14.07.13 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Gäste: Ulrike Herrmann (taz. die tageszeitung), Rolf-Dieter Krause (ARD-Studio Brüssel ), Ruth Berschens (Handelsblatt), Ursula Weidenfeld (Publizistin)
Zwei Monate vor der Bundestagswahl scheint die Krise in Europa sich beruhigt zu haben. In dieser Woche gaben die Euro-Finanzminister weitere Milliarden-Kredite für Griechenland frei und attestierten dem Land, auf dem richtigen Weg zu sein. Doch die Ruhe ist trügerisch. Die Jugendarbeitslosigkeit in Europa droht zum sozialen Sprengstoff zu werden. Die deutschen Exporte in die Eurozone brechen ein. Und ein neuer Schuldenschnitt für Griechenland scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Auch wenn das Milliardenverluste für den deutschen Steuerzahler bedeuten könnte, ist die Krise vor der Wahl in Deutschland nur am Rande Thema. Laut Umfragen ist das Vertrauen der Deutschen in die Krisenpolitik von Kanzlerin Angela Merkel unverändert hoch. Und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück machte in diesen Tagen nur damit Schlagzeilen, dass er das Glühbirnen-Verbot der EU kritisierte. Das Thema Euro-Krise, das die deutsche Politik in den vergangenen vier Jahren maßgeblich bestimmt hat, spielt im Wahlkampf damit so gut wie keine Rolle. Dabei wird ihr Ausgang über Geld, Jobs und Renten in Deutschland entscheiden.
Ist die Euro-Krise schon vorbei oder nur auf die Zeit nach der Wahl vertagt? Warum spielt Europa im Wahlkampf so gut wie keine Rolle? Über welche Lösungen müssten die Parteien vor der Bundestagswahl streiten? Und kommt nach der Wahl die böse Überraschung? Darüber diskutiert WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn am Sonntag im "Presseclub" mit seinen Gästen.