SENDETERMIN So., 25.05.08 | 17:03 Uhr | Das Erste

Welt in Zahlen - Amateure der Wissenschaft

Amerika Ende des 19. Jahrhunderts: Die Brüder Wilbur und Orville Wright haben einen Traum: Sie wollen das erste Motorflugzeug der Welt bauen.

Technische Erfahrungen sammeln die Amateure zuerst in der Druckerei ihrer Eltern und dann in ihrer eigenen Fahrrad-Werkstatt in Ohio. 300 von ihnen erfundene Fahrräder bringen ihnen Geld ein. Mit ihrer Tüftelei lernen sie das Wesen der Balance zu verstehen.

Zehn Jahre später bauen sie ihren ersten Gleitflieger, der eine Flügelspannweite von fast sieben Metern hat. Die folgende neue Erfindung: Ein Fluggerät mit zwei übereinander sitzenden Flügeln – statt bisher nur einer. Damit schaffen sie im Jahr 1902 einen Rekord: 189 Meter weit fliegt ihr unbemannter Gleiter im Küstenort "Kitty Hawk".

Die Weiterentwicklung dieser Konstruktion ermöglicht ihnen nur ein Jahr später die Erfüllung ihres Traums. Im Hinterzimmer ihres Fahrradladens bauen sie einen zwölf PS-starken Motor, der mit seinen 82 Kilogramm ein echtes Leichtgewicht ist.

Und am 17. Dezember 1903 ist es soweit. Das erste Mal fliegt ein Mensch in einem motorisierten Fluggerät. Gerade mal zwölf Sekunden dauert der Jungfernflug des "Flyer". Aber er trägt Orville Wright immerhin 36,5 Meter weit. Noch am selben Tag schafft sein Bruder 260 Meter - in 59 Sekunden.

Die Ideen der Amateure Wright sind der Grundstein für heutige Luftfahrt-Rekorde: Fast 17.500 Kilometer kann das beste Langstreckenflugzeug fliegen – 67 Millionen Mal weiter als der erste motorisierte Flug 1903. Oder so weit wie von Berlin nach Neuseeland.

Autor: Stefan Geier
Animation: Tom Murmann

Stand: 11.05.2012 13:08 Uhr

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