Interview mit Anne Schäfer

Fina Valent (Anne Schäfer) ermittelt in einer Moderserie an Teenagerinnen.
Fina Valent ermittelt in einer Moderserie an Teenagerinnen. | Bild: ARD Degeto / Lucia Faraig

Anne Schäfer als Fina Valent

Gratulation, Ihre Figur Fina wird zur neuen Chefin befördert. Wie beeinflusst das Finas Verhältnis zu Xavi?

Fina hat Verantwortung für Xavi, und sie trägt auch die Verantwortung für Handlungen und eventuell unorthodoxes Verhalten ihres Kollegen. Die beiden sind Partner, und natürlich ist Xavi ihr gegenüber jetzt weisungsgebunden. Das letzte Wort hat Fina. Damit muss sie gut umgehen – gleichzeitig sind beide trotzdem Partner und müssen sich blind vertrauen. Das wird so natürlich schwieriger.

Welche Qualifikationen bringt Fina für diesen Posten mit?

Fina hat sich die Qualifikation für diesen Posten schon in früheren Arbeitsverhältnissen erarbeitet. Fina ist ehrgeizig und hat einen guten Instinkt. Als Juristin ist sie es gewöhnt, sich mit festen Strukturen auseinanderzusetzen.

Finas Tochter Maria rebelliert altersgerecht gegen ihre Mutter. Wie reagiert Fina auf ihr widerborstiges Verhalten?

Fina ist ein Stückweit überfordert. Maria ist ihr in Sachen Dickköpfigkeit ebenbürtig. Es ist ihre Tochter und im Grunde auch ein Spiegel, das bekommt sie jetzt sehr stark zu spüren. Als Kontrollfreak ist der Umgang mit einem rebellierenden Teenager natürlich schwierig, trotzdem haben beide, bedingt dadurch, das es keinen Vater gibt, ein sehr tiefes Verhältnis. Fina kann Maria eigentlich vertrauen.

Xavi wirft Fina während der Ermittlungen vor, dass sie nicht nur als Mutter, sondern auch als Polizistin denken soll. Lässt sie sich zu sehr von ihren Gefühlen leiten?

Fina ist in einer Extremsituation: Der Fall und ihre Rolle als Mutter vermischen sich. Das ist schwierig. Eigentlich ist Fina ein analytischer Mensch, aber klar, ihr Kind ist ihre Achillesferse. Xavi merkt im Zuge des Falles auch, was es heißt Verantwortung zu übernehmen.

Wie gut ergänzen sich Fina und Xavi?

Xavi und Fina passen auf den ersten Blick nicht zusammen und sind sehr unterschiedlich. Ihr Gerechtigkeitssinn macht sie aber zu einem guten Team. Sie haben unterschiedliche Herangehensweisen, was bei der Lösung komplexer Fallstrukturen immer gut ist. Die beiden kommen aus komplett unterschiedlichen Milieus, und auch das gibt ihnen die Möglichkeit, ab und zu eine andere Perspektive einzunehmen.

In dem Film „Blutiger Beton“ trifft Fina einen alten Liebhaber wieder – einen Verdächtigen …

Fina ist einsam und Nestor Rodriguez erinnert sie an eine andere wilde Zeit, in der sie nicht gezwungen war, alles unter Kontrolle zu haben. Einer Zeit, in der sie weniger Verantwortung hatte. Er weckt Sehnsucht in ihr.

Hatten Sie während der Dreharbeiten dieses Mal etwas mehr Zeit gehabt, die Stadt zu entdecken?

Da ich aus Klimaschutzgründen während der Dreharbeiten nicht nach Hause fliege, privat alles mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln mache, kenne ich die Stadt natürlich ziemlich gut. Ich liebe die unterschiedliche Architektur der verschiedenen Stadtviertel und ich mag das „Stadt am Meer-Gefühl“ sehr gerne. Ich mache stundenlange Spaziergänge durch die Stadt und viel Sport im Freien. Im November noch Schwimmen zu gehen, ist das Größte!