Statement des Regisseurs

Maurice Hübner (ganz rechts) mit den Schauspielern.
Maurice Hübner (ganz rechts) mit den Schauspielern.

Statement des Regisseurs Maurice Hübner

»Die besondere Tonalität der Drehbücher hat mich von Anfang an gereizt. Vielschichtige, ungewöhnliche Figuren aus unterschiedlichen Welten prallen an einem so reichen Schauplatz wie Passau aufeinander, der eine lange und bewegte Historie mit sich bringt. Zeugenschutzgeschichte und Kriminalfilm, geheimnisvoll, spannend und auch immer wieder emotional und humorvoll mit einem bunten Ensemble aus markanten Figuren – Passauer, Österreicher, Tschechen, Berliner. Eine Mischung, die diese Reihe in meinen Augen so einzigartig macht. Wem kann ich trauen? Wer sagt die Wahrheit? Freund oder Feind? Die Krimis aus Passau haben ihre ganz eigene Atmosphäre, und das hat mich sofort gepackt. Passau selbst ist ein wunderbarer Drehort. Die schmalen Gassen, der Dom, die drei Flüsse und Brücken oder der weite Blick von der Veste Oberhaus hinunter auf die Ortsspitze eignen sich hervorragend, um spannende und geheimnisvolle Geschichten zu erzählen. Die Passauer waren eine große Bereicherung für die Dreharbeiten. Unser Team wurde herzlich und mit sehr viel Neugier empfangen, was die Dreharbeiten zu einem echten Geschenk gemacht hat. Vom kleinen Motiv in einer Bäckerei bis hin zur Wallfahrtsstiege Mariahilf – überall haben sich die Menschen und die Stadt für uns engagiert. Und dennoch waren die vielen Schauplätze und der straffe Zeitplan beim Dreh auch eine große Herausforderung. Für eine recht aufwändige Sequenz im Wald (ein Einblick in die römische Vergangenheit Passaus) war, inklusive historischer Kostüme, Kamera-Setup und Nebelmaschinen, alles aufgebaut und vorbereitet. Doch kurz bevor die erste Klappe fiel, begann es ordentlich zu schneien. Alles war plötzlich bedeckt mit einer dicken, weißen Puderschicht. Statt den Dreh abzubrechen, entschieden wir uns, den Schnee mitzuerzählen. Kälte und Nässe waren dabei eine Zerreißprobe für die Darsteller in den Rüstungen und auch für die Technik, die es zu schützen galt. Doch kaum waren ein paar Stunden vergangen, begann der Schnee auch schon wieder zu schmelzen. Jetzt mussten wir versuchen, den Schnee, so lange es ging, im Bild zu halten und jedes Fleckchen mit Schaufeln wieder weiß zu bedecken, damit es im Film keine Sprünge gab. Eine echte Herausforderung für das Team. Als Dank haben wir am Ende tolle, atmosphärische Bilder erhalten. Der Schnee war also ein Geschenk. Das Unvorhergesehene ist bei den Dreharbeiten Fluch und Segen zugleich. Für mich war es eine große Bereicherung, die unterschiedlichen Seiten von Passau zu entdecken – und ich bin mir sicher, dass es in und rund um Passau noch sehr viele Geschichten zu erzählen gibt.«