Bettina Mittendorfer | Roswitha Hertel

Von links: Roswitha Hertel (Bettina Mittendorfer) und ihr Halbbruder Arthur Schmalhofer (Charles M. Huber) betrachten ein altes Foto.
Von links: Roswitha Hertel und ihr Halbbruder Arthur Schmalhofer betrachten ein altes Foto. | Bild: BR/ARD Degeto/Hager Moss Film / Bernd Schuller

Die Figur der Frau Hertel gewinnt von Folge zu Folge immer mehr an Charaktereigenschaften, die ich mit jeder neuen Story an ihr entdecke und entwickeln kann. In den drei oder vier Jahren hat sie eine großartige Entwicklung durchgemacht: von der lieben, altbackenen Konditorin und Mutti, die ihren Sohn Franz vor „Göre“ Mia schützen wollte, über die mütterliche Freundin, die sie für Mia nach und nach geworden ist (Rosie hat in Mias Interview „Backen für Gott und die Welt“ viel von sich preisgegeben, dass sie Tänzerin werden wollte, aber in der Bäckerei gelandet ist) bis hin zu einer starken Frau, die sich von Schicksalsschlägen, wie dem Raubüberfall eines Drogensüchtigen, nicht klein kriegen lässt. Gott sei Dank ist sie wieder auf die Beine gekommen und mit Franz und Mia nach Altötting gepilgert. Roswitha Hertel ist eine typisch bayerische, konservative Seele. Sie steht zu ihren Werten und Ansichten und macht sich auch nichts draus, altmodisch zu erscheinen, denn sie weiß, hinter ihrer bürgerlichen Fassade, steckt eine kluge und interessante Frau. Dass sie auch weltoffen und international unterwegs ist und mit dem Besuch aus Amerika richtig Spaß hat, sehen wir in „Gier nach Gold“. Ihre Sorgen kann Rosie in der Studienkirche St. Michael im Zwiegespräch mit dem lieben Gott oder mit ihrem Halbbruder Arthur teilen, sie ist also nicht allein! Man könnte meinen, das Schicksal wäre nicht gnädig mit ihr gewesen, aber ist nicht unter jedem Dach ein „Ach“? – Die Zeit heilt alle Wunden und es wird auch für Roswitha Hertel wieder die Sonne scheinen.