Fragen an Marlene Tanczik
Frau Tanczik, in „Der Beschützer“ spielen Sie die ebenso erfolgreiche wie zwiespältige Whistleblowerin Fiona Weibel, die brisante Informationen über das Geschäftsgebaren ihres Arbeitgeber besitzt und bereit zu einer Aussage vor dem internationalen Seegerichtshof ist. Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
Fiona hat sich als junge Frau in einem männerdominierten Business behauptet. Im Film befindet sie sich in einer Extremsituation und muss immer neue Strategien entwickeln, um ihr Ziel zu erreichen. Es hat mir großen Spaß gemacht mich auf diese Rolle vorzubereiten; mich ihrer Cleverness und Gerissenheit zu nähern und mich mit ihren Abgründen zu beschäftigen. Neben Fionas manipulativer Art, habe ich auch nach humorvollen Momenten in der Begegnung mit dem Personenschützer Jan Schäfer gesucht.
Fiona Weibel ist auf die Hilfe ihrer Personenschützer dringend angewiesen, gleichzeitig versucht sie, sich ihrem Einfluss zu entziehen. Welche Entscheidung muss sie da treffen, worin liegt der Zwiespalt?
Auf der einen Seite gibt es in dieser Geschichte Personen, die alles dafür tun würden, Fionas Aussage um jeden Preis zu verhindern. Hier geht es für sie ums Überleben. Und dafür braucht sie die Personenschützer. Auf der anderen Seite bedeuten eben diese Personenschützer für sie die Einschränkung ihrer Unabhängigkeit. Sie muss Kontrolle abgeben. Das wird für Fiona im Laufe der Geschichte ein immer größeres Problem, denn sie verfolgt einen ganz eigenen Plan. Die Personenschützer sind also Fluch und Segen zugleich.
Was macht für Sie einen guten Thriller aus, was muss er leisten, damit er Sie einfängt?
Bei einem guten Thriller spüre ich den ganzen Film über eine unterschwellige Gefahr. Gefahr lässt mich im Hier und Jetzt ankommen. Im besten Falle kann ich mich der Geschichte dann nicht entziehen und fiebere mit den Figuren mit. Ich mag es, wenn immer wieder mit Momenten der Anspannung und Erleichterung gespielt wird und ich von unvorhersehbaren Wendungen überrascht werde.
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