HARY PRINZ | SASCHA BERGMANN

Bergmann (Hary Prinz) und Anni (Anna Unterberger) mit der Dorfpolizistin Renner (Eva Mayer, li.) am Tatort.
Bergmann und Anni mit der Dorfpolizistin Renner am Tatort. | Bild: ARD Degeto/Allegro Film / Stefan Haring

Herr Prinz, ein Bankhaus geht pleite und verändert dadurch viele Leben für immer. Wieviel Empathie kann Sascha Bergmann angesichts der hinter bürgerlich-idyllischen Fassaden verborgenen Doppelmoral noch für Opfer und Täter aufbringen?

Es ist schwer für Bergmann, noch für irgendjemand Empathie aufzubringen, wenn er sieht, was das liebe Geld aus einigen Bewohnern dieser Kleinstadt gemacht hat. Es ist ein schmaler Grat zwischen Opfern und Tätern. Aber es sind alle nur Menschen, und ihnen ist nichts Menschliches fremd. Das weiß Chefinspektor Bergmann sehr genau …

Sascha Bergmann beauftragt seine Kollegin Anni mit einer etwas heikleren Recherche, findet ihren Einsatz dann aber grenzwertig. Hat er ihr nicht zugetraut, so weit zu gehen? Ist er vielleicht sogar ein wenig eifersüchtig?

Und wie Bergmann eifersüchtig ist! Noch dazu, dass sich Anni mit so einem „Warmduscher“ einlässt, macht ihm schwer zu schaffen. Wahrscheinlich hat er Annis Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht auch schwer unterschätzt. Aber natürlich hat er aus kriminalpsychologischer Sicht damit Recht, dass ihre Recherche bis ins Schlafzimmer eines Verdächtigen zu weit geht.

Gendern ist ein Lieblingsthema von Sascha Bergmann. Was interessiert ihn so daran? Wie wichtig finden Sie es, dieses Thema immer wieder zur Sprache zu bringen?

Ich glaube, dass Sascha Bergmann sehr großen Respekt vor Frauen hat. Und selbstverständlich sind sie für ihn völlig dem Manne gleichgestellt. Aber er provoziert gerne. Political Correctness ist ein Fremdwort für ihn. Und er findet, Humor darf auch ein bisschen böse sein. Aber er würde damit niemals jemand verletzten wollen. Nur die Sternchen beim Gendern findet er ziemlich „deppat“ (hochdeutsch: albern).

Sascha Bergmann freut sich über die komfortable Unterbringung während der aktuellen Ermittlungen. Was macht ihn daran so glücklich?

Bergmann freut sich als bekennender Hedonist natürlich sehr über das gediegene Hotel. Er ist ja beim Ermitteln am Lande auch schon in ziemlich übel heruntergekommenen Kaschemmen geraten. Mit gutem Essen im Bauch und einem bequemen Bett macht auch die Mörderjagd gleich mehr Spaß. Und natürlich hofft er auch immer, die Nacht in dem bequemen Bett nicht allein verbringen zu müssen. Was aber in letzter Zeit meistens der Fall ist …

Privates und Berufliches zu trennen ist selbst für Sascha Bergmann manchmal gar nicht so einfach. Wie entwickelt sich die Beziehung zu seiner Ex-Freundin Nicole Sturm, die ja seine Chefin ist, im neuen Film?

Bergmann hat sich nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten damit abgefunden, dass seine Ex jetzt seine Chefin ist. Er schätzt ihre fachliche Kompetenz und ihre Führungsqualitäten. Und er findet sie auch als Frau wieder attraktiv, weil er jetzt ein bisschen zu ihr aufschauen muss. Macht macht ja bekanntlich sexy.

Sascha Bergmann liebt ein gepflegtes Abendessen, am liebsten in Gesellschaft. Meist sieht man ihn bei zünftiger Hausmannskost. Könnte er jemals vegan leben? Was ist seine Leibspeise – und was die Ihre?

Ich glaube nicht, dass Bergmann vegan leben könnte. Auch nicht vegetarisch. Auf eine Lieblingsspeise mag er sich auch nicht festlegen. Irgendetwas zwischen Wiener Schnitzel und Fiakergulasch – das ist ein Rindsgulasch mit Würstel, Spiegelei und Essiggurke. Ich persönlich liebe italienische Küche. Wenn ich mich unbedingt auf eine Lieblingsspeise festlegen muss, dann wären das Spaghetti Carbonara. Aber bitte OHNE Sahne!!!

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