Corinna Harfouch zu "Der neue Freund"

Der unangemeldete Besuch ihrer Tochter, die Beschuldigungen gegen ihren Freund – Henriette (Corinna Harfouch) muss einige Überraschungen verarbeiten.
Der unangemeldete Besuch ihrer Tochter, die Beschuldigungen gegen ihren Freund – Henriette muss einige Überraschungen verarbeiten. | Bild: SWR/Hager Moss Film / Chrsitian Schulz

Drei Figuren an einem Schauplatz, was war das Spezielle an diesen Dreharbeiten?

Das ist natürlich ein sehr konzentriertes Arbeiten. Ein fast theaterähnliches Arbeiten, was mir ja sehr nahe und lieb ist. Wir hatten, wenn ich mich recht entsinne, zehn Probentage vorweg, schon in dem Haus. Das zu organisieren hat Dustin sehr gut gemacht. Wir hatten also ideale Bedingungen, was die Szenerie, was die Geschichte, aber auch die Art und Weise, wie es aufgeschrieben ist, betrifft, in einer gewissen Schnelligkeit, in dem Humor. Und daran muss man ja arbeiten, dass man das möglichst vor Drehbeginn auch schon kann. Drehen selbst ist ja immer unter Zeitdruck, man sollte dann schon ungefähr wissen, wo der Hase langläuft. Und wir hatten mit diesen Proben ideale Bedingungen dafür. So etwas ist sehr sehr selten, aber es war sehr toll.

An welcher Stelle in ihrem Leben und der Beziehung zu ihrer Tochter steht Henriette gerade?

Die Mutter will das Ganze auflösen und in eine Art von Leichtigkeit bringen, glaube ich. Die Leichtigkeit, in der sie jetzt durch diesen neuen und jüngeren Mann gerade lebt. So stellt sie sich das vor. Aber wahrscheinlich stellt sie sich vor, dass es geht, ohne die alten Leichen aus dem Keller zu holen. Das ist natürlich nicht möglich. Es muss vorher irgendwie ein Schlussstrich gezogen werden. Die Tochter kommt an und hat bereits ein Problem, die Mutter weiß, dass die Tochter ein Problem hat, und sie hat selbst ein Problem. Sie hat vieles verheimlicht und will es jetzt irgendwie schaffen, so wie die Menschen, wir alle, das manchmal ersehnen – »Lass uns doch einfach nicht mehr drüber reden, jetzt fangen wir ganz von vorne an.« Und das geht eben leider nicht. Weil die ganzen Sachen im Leben, selbst wenn man schon gar nicht mehr daran denkt, eben doch zum Vorschein kommen. Und die muss man dann erst mal klären. Sie hat die Tochter sehr lieb, glaube ich. Sie vermisst die Tochter, aber sie hat sich entschlossen, wirklich endlich ihr Leben zu leben. Und das ist ja auch sehr gerechtfertigt, denn offensichtlich hat sie ja bis dahin ihr Leben dem Mann und der Firma und der Familienkonstellation gewidmet. Jetzt, wo sie den neuen Freund hat, auch dieses Haus gebaut hat, einen Neuanfang gemacht hat, wirkt es, als ob das Leben so sein könnte. Und so ist es ja auch, sie kann es auch, sie kann ja so viel. Aber sie muss das mit der Tochter klären.

Wie war das Arbeiten bei »Der neue Freund«, vor allem mit Karin Hanczewski als Henriettes Tochter?

Das war eine großartige Zusammenarbeit. Mit Dustin Loose und seinem Kameramann Clemens Baumeister, die ein großartiges Team sind, war es sehr schön, voller Humor und Feinheit. Und mit Karin Hanczewski, von der ich mir wünsche, dass ich noch mindestens drei oder vier Filme mit ihr machen darf, weil wir ganz gut zusammenpassen, und uns auch sehr mögen und es sich einfach herrlich mit ihr spielen lässt. Weil sie einfach gut ist. Und dann fängt die Sache ja an, richtig Spaß zu machen. Sie ist einfach eine tolle Schauspielerin.

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