»'Eine harte Tour' ist ein Projekt, das uns als Produzenten in besonderer Weise am Herzen liegt. Wir hatten uns mit der Autorin Dominique Lorenz zusammengesetzt und nach einem Stoff gesucht, in dem es in komödiantischer Weise um Grenzerfahrungen geht. Grenzen des Lebens, Grenzen der Freundschaft. Die Altersgruppe vor und um die 50 hielten wir für besonders geeignet um die Konfron- tation mit den eigenen Grenzen auszuloten. Das Leben ist vermutlich schon mehr als die Hälfte gelebt, Trennungen und Scheidungen, Krankheit oder Tod brechen ins Leben ein. Uns haben Fragen beschäftigt, wie die, welche Dynamik in einem Freundeskreis durch die Trennung eines Paares entsteht. Auf welche Seite schlägt man sich, wenn man mit beiden Beteiligten befreundet ist? Welche Ängste löst es in einem aus, wenn ein Freund in diesem Alter plötzlich stirbt? Und was bedeuten solche Einschnitte für eine Beziehung, in der man schon einen großen Teil des Weges miteinander gegangen ist? Dabei war es uns wichtig, Themen wie Trauer und Verlust nicht als Drama, sondern leicht und komödiantisch, unlarmoyant und in allen Facetten zu erzählen. Es war auch recht schnell klar, dass wir mit 'Eine harte Tour' wirklich in die hohen Berge wollten, weil dieser (Dreh-)Ort ein gutes Bild dafür abgibt, wie klein man sich als Mensch in dieser überwältigenden Landschaft fühlt. Und natürlich kommt bei einem solchen Film auch der Besetzung eine entscheidende Bedeutung zu. Wir waren und sind immer noch sehr glücklich, dass wir ein solch hochkarätiges Schauspielerensemble für dieses Projekt gewinnen konnten und haben uns besonders über die erneute Zusammenarbeit mit Isabel Kleefeld gefreut, die den Mut hatte, diese Bergtour gemeinsam zu gehen.«
»Zusammen mit den Roxys habe ich mich gefragt, was ich wirklich gern erzählen möchte. Es sollte etwas sein, das uns betrifft, unsere Generation, alle so um die 50. Um die 50 ist die 'Mitte des Lebens' vorbei, man stellt sich andere Fragen als mit 40, hat andere Themen. Die meisten von uns haben schon einen Verlust erlebt, einen Freund, ein Elternteil, einen Partner. Das Gefühl, dass wir nichts wirklich unter Kontrolle haben, dass das Leben tatsächlich endlich ist, stellt sich ein. Das hat mich sehr interessiert. Wie gehen wir mit der Vergänglichkeit um? Macht sie uns egoistisch? Sarkastisch? Verdrängen wir? Nehmen wir uns wahnsinnig ernst? Oder ist das Ganze eher komisch als tragisch? Selbstoptimieren wir uns zu Tode? Resignieren wir oder geben wir noch mal alles? Beurteilen wir uns und andere strenger? Haben wir unsere Träume verwirklicht, können wir überhaupt noch erreichen, was wir erreichen wollten? Was ist mit unserer unübersichtlichen politischen Realität? Ziehen wir uns ins Private zurück oder engagieren wir uns? Welche Bündnisse halten? Was hält uns in unsicheren Zeiten?
Vom Tod ihres Freundes Clemens erschüttert, machen sich seine besten Freunde, drei Akademiker-Paare um die 50 zu einer mehrtägigen Wanderung auf. Clemens' junge, attraktive Witwe Alexa sucht bei ihnen Zuflucht vor dem emotional aufgeladenen Machtkampf mit Clemens' erster Frau Corinna. Es geht ums Erbe. Fast die gesamte Wandergruppe ist auf Corinnas Seite. An Alexas umstrittener Anwesenheit auf der Wanderung entzünden sich Konflikte, die absurde Feindseligkeiten, Anschuldigungen und Chaos mit sich bringen. Freundschaften und Beziehungen werden erbarmungslos in Frage gestellt, Lebenslügen und peinliche Wahrheiten aufgedeckt. Bis zu einem Punkt, an dem eigentlich alles zerfallen müsste. Der tote Punkt ist erreicht, aber da es keinen Sinn mehr macht, um sein geschöntes Selbstbild zu kämpfen, weil sowieso alle Masken gefallen sind, entsteht eine schwebende, entspannte Leichtigkeit, in der alle halt so sind, wie sie sind. In der Stille der Berge, in der ewigen, mächtigen Natur sind alle Diff erenzen lächerlich und bedeutungslos. Die Freunde spüren die zweite Luft. Im Film geht es um die Hoffnung, dass Verbundenheit, Toleranz und Freundschaft mehr Bestand haben, als alles Trennende. Die Zusammenarbeit mit Isabel Kleefeld hat das Drehbuch sehr bereichert. Ich empfinde es als ungemein spannend, wenn auf dem Weg zum Film, in der Auseinandersetzung mit der Regie, Aspekte aufleuchten, die ich nicht gesehen oder anders gesehen habe. Dieser Austausch macht den Film lebendig, dessen Grundlage zwar das Drehbuch ist, der aber beim Drehen erst Realität wird. Wenn dieses tolle Ensemble dann die Figuren entstehen lässt, dabei fühlt, leidet, Spaß hat und ein Film entsteht, der berührt, ist das für mich ein großes Glück. Das heißt dann, das Buch hat funktioniert.«
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